«Jetzt müemer d Hose abelaa und alles zeige», sagte gestern Stadtrat und Tiefbau-Vorsteher Filippo Leutenegger laut «Tages-Anzeiger» an einer kurzfristig einberufenen Medienorientierung.
Das Thema: «Versäumnisse» im Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz in den Jahren 2008 bis 2014, die so gravierend seien, dass Leutenegger eine Administrativuntersuchung angeordnet habe, heisst es weiter.
So hatte die Finanzkontrolle bei der Untersuchung der Abteilung Bau- und Gebäudemanagement von Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) festgestellt, dass in diesen Jahren nicht ordnungsgemäss Buch geführt worden sei, insbesondere im Zusammenhang mit der Projektierung und dem Bau des Logistikzentrums für das Kehrichtheizkraftwerk.
«Viele Verträge, Offerten und Rapporte waren unauffindbar; eine zentrale Übersicht über die bestehenden Verträge fehlt; Bestellungen und Rechnungen wurden gesplittet, sodass Leute über Vergaben entschieden, die dafür keine Kompetenz hatten», schreibt der TA.
Direkt verantwortlich für die Buchführung beim Logistikzentrum seien der Projektleiter, der Projektkontrolleur und der Geschäftsbereichsleiter gewesen. Alle drei Männer seien heute ordentlich pensioniert. Es gebe aber keinen Hinweis, dass sich die drei bereichert hätten.
Das Tiefbau- und Entsorgungsdepartement vermute, dass der vom Volk bewilligte Kredit von 72,1 Millionen Franken überschritten worden wäre. Leutenegger schätze die vertuschte Kostenüberschreitung auf fünf bis zehn Millionen Franken. (dwi)