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Für die Verteidiger Timm Klose und Ricardo Rodriguez ist es der erste Titel ihrer Karriere im Klubfussball. Auch der Wolfsburger Trainer Dieter Hecking hatte bislang noch keinen Triumph auf der Visitenkarte stehen. Im Gegensatz zu Torhüter Diego Benaglio, der schon beim Meistertitel von Wolfsburg 2009 im Tor gestanden hatte.
Am Ende jubeln sie alle über die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte: In der Bundesliga hat der «VfL» Platz 2 erreicht, in der Europa League schafft er es erstmals in einen Europacup-Viertelfinal und in Berlin folgt nun der erste Cupsieg.
Im Final gegen Dortmund gehören zumindest Klose und Benaglio zu den Besten ihrer Mannschaft. Klose krönt eine starke Saison-Schlussphase, in der er zum Stammspieler aufstieg, mit einer fehlerfreien Leistung als Innenverteidiger.
Benaglio ist beim frühen Gegentor von Pierre-Emerick Aubameyang ohne Chance und verhinderte nach der Pause mit Paraden gegen Henrik Mchitarjan, Shinji Kagawa und vor allem beim Freistoss von Aubameyang fünf Minuten vor dem Ende, dass Dortmund beim Stande von 1:3 nochmals einen Zugang zum Spiel findet.
Das Spektakel findet vorab in der ersten Halbzeit statt. Dortmund geht durch die Direktabnahme von Aubameyang – Rodriguez hat das Offside aufgehoben – schon in der 5. Minute in Führung. Doch nachdem Marco Reus die Chance zum 2:0 vergeben hat, kippt das Spiel noch vor der Pause mit drei Wolfsburger Toren zwischen der 22. und 38. Minute.
In dieser Phase ist der australische Keeper Mitchell Langerak, der noch im Halbfinal gegen Bayern München der Matchwinner gewesen war, kein solider Rückhalt für sein Team. So lässt er sich beim 1:2 durch einen Schuss von Kevin de Bruyne aus über 20 Metern in der näheren Ecke erwischen.
Während die Wolfsburger mit dem ersten Titel für die Mehrheit von Mannschaft und Trainer-Staff am Anfang einer wichtigen Ära stehen dürften, geht in Dortmund ein Zyklus zu Ende. Der scheidende Trainer Jürgen Klopp wäre gerne nochmals mit einem Pokal über den Borsig-Platz, das Epizentrum der Dortmunder Titelpartys, gefahren.
Nun muss er sich damit trösten, dass er die Mannschaft, die in der Bundesliga lange gegen den Abstieg gespielt hatte, wenigstens noch in den Cupfinal, in der Meisterschaft auf Platz 7 und damit in die Europa League führen konnte.
Sein Nachfolger Thomas Tuchel wird nun wohl etwas Neues aufbauen müssen. Denn noch ist offen, wie viele Spieler der in der vergangenen Saison nicht mehr sehr stabilen Achse auch unter ihm noch in Dortmund sind. Sebastian Kehl machte gegen Wolfsburg sein letztes Spiel der Karriere.
Für Abwehrchef Mats Hummels, Stratege Ilkay Gündogan und Topskorer Pierre-Emerick Aubameyang werden in den kommenden Wochen lukrative Offerten bei der Borussia eintreffen. Ohne die Einnahmen aus der Champions League wird der BVB nicht alle ablehnen können. (si)