Aargau: Keine Chance für Gewerkschaften – Spediteure wollen nichts von einem GAV wissen
- Beni Hürzeler und Daniel Münger, Vertreter der Gewerkschaft Syndicom Sektion Aargau, kritisieren gegenüber der «Aargauer Zeitung» die Arbeitsbedingungen für Lastwagenchauffeure. Ihr Vorwurf: Bei der Tourenplanung werde die Verkehrsdichte zu wenig einberechnet. Stehe der Chauffeur im Stau, gehe die Wartezeit zu seinen Lasten. So würden generell zu viele Stunden am Stück gearbeitet, unter grossem Stress.
- Zudem vergeben immer mehr Firmen ihre Transportaufträge an Externe. Das Problem dabei: Es drängen immer mehr ausländische Spediteure in die Schweiz. Weil es hierzulande viel zu wenig Chauffeure gibt, werden immer mehr Ausländer angestellt, die vieles mit sich machen lassen.
- Die beiden Gewerkschafter Hürzeler und Münger fordern deshalb einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV). Die Branchenverbände Spedlogswiss und Astag haben jedoch kein Interesse.
- Dies nicht ohne Grund. Gemäss einem Entscheid des Berner Obergerichts brauchen Arbeitnehmerorganisationen, die mitreden wollen, einen festgelegten Prozentsatz an Mitgliedern in der Branche. Dieses Kriterium erfüllt Syndicom nicht, weshalb sich Astag weigert, in GAV-Verhandlungen einzusteigen. (rwy)