In Ägypten hat die Staatsanwaltschaft am Mittwoch erneut Hunderte Muslimbrüder angeklagt. Die 919 Anhänger der islamistischen Organisation müssten sich unter anderem wegen Mordes und Terrorismus vor dem Gericht in Minja verantworten.
Dieses Gericht im Süden des Landes hatte am Montag bereits 529 Mitglieder der Muslimbruderschaft zum Tode verurteilt. Die Urteile, die unter anderem mit Mord begründet wurden, fielen nach nur zwei Prozesstagen und stiessen international auf heftige Kritik. Nur einen Tag später begann vor demselben Gericht am Dienstag der Massenprozess gegen weitere 683 Muslimbrüder.
Im neuen Verfahren geht es um Gewalt, die im August ausgebrochen war, nachdem Sicherheitskräfte gewaltsam ein von Mursi-Anhängern errichtetes Protestlager geräumt hatten. Der Islamist Mursi, der erste frei gewählte Präsident des Landes, war im Juli vom Militär gestürzt worden. Die Muslimbruderschaft wurde in Ägypten verboten. (tvr/sda)