Bis zum Haftantritt dürften noch einige Wochen vergehen. Nächste Woche läuft die Revisionsfrist ab, dann wird das Urteil rechtskräftig. Im Anschluss wird der Strafvollzug eingeleitet. Dann wird Hoeness erfahren, wann er seine Strafe antreten muss.
Das wird schwierig. In der JVA Landsberg sind Fernseher zwar erlaubt (sogar in der eigenen Zelle), aber es gibt nur einen Anschluss für das Kabelprogramm. Den Pay-TV-Sender «Sky» gibt es also nicht. Hoeness könnte die Spiele nur am Radio live verfolgen.
Häftlinge werden in der Regel in Einzelzellen untergebracht – die übliche Mindestgrösse ist sechs bis sieben Quadratmeter pro Zelle. Mehr Häftlinge pro Zelle gibt es nur, wenn das Gefängnis überbelegt ist. In einem «angemessenen Rahmen» dürfen gemäss Hausordnung private Gegenstände zur Verschönerung der Zelle mitgebracht werden.
Handys sind verboten, Telefongespräche begrenzt. Nur Briefe schreiben darf Hoeness so oft und so lange er will. An Wochentagen können Häftlinge jeweils während vier Stunden besucht werden, am Wochenende und an Feiertagen sind Besuche zwischen 13:00 und 15:15 Uhr erlaubt. Während der übrigen Zeit muss in den Betrieben der Anstalt gearbeitet werden.
Anstaltskleidung und eine besondere Oberkleidung für die Freizeit. Auch hier sind aber Ausnahmen möglich: Mit speziellen Genehmigungen dürfen Häftlinge auch eigene Kleidungsstücke tragen. Der Bayern-Schal dürfte für Hoeness drinliegen.
Nicht zwingend. Wenn Milderungsgründe von besonderem Gewicht vorliegen, ist es möglich, dass Hoeness nur die Hälfte der Strafe hinter Gitter verbringen muss, also 21 Monate. Über eine «Lockerung des Vollzugs» entscheidet der Gefängnisleiter womöglich schon nach wenigen Wochen. Hoeness würde dann als «Freigänger» gelten und müsste nur in der Nacht ins Gefängnis.
Im Falle einer Lockerung des Vollzugs schon. Einem Kurztrip zu Bayern-Heimspielen stünde dann nichts im Wege. Nur Abend- oder gar Auslandspiele der Münchner wären tabu.
Sehr viel Gutes. Es gebe eine Vielzahl an interessanten Freizeitbeschäftigungen wie Tischtennis, Malerei, Lauftreff, schreiben Ex-Häftlinge auf knast.net. Und wohl eine der besten Gefängnisküchen Deutschlands. Die Zellen seien erst vor kurzem neu renoviert und gestrichen worden, «in wirklich belebenden Farben». Die Besuchsregelung ist laut einer Angehörigen «grosszügig», die Beamten «freundlich».