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«Durch die WorldSkills steigt die Qualität der Berufsleute»

«Durch die WorldSkills steigt die Qualität der Berufsleute»

Carosseriespengler, Dominik Bartlome, nimmt an den Worldskills 2022 teil.
Carosseriespengler, Dominik Bartlome, nimmt an den Worldskills 2022 teil.
Carrosseriespengler Dominik Bartlome misst sich an den WorldSkills vom 18. bis 22. Oktober in Bern mit Fachleuten aus der ganzen Welt. Im Visier hat er eine Medaille – im Idealfall die Goldene.
18.10.2022, 03:3623.10.2022, 16:34
Lara Aebi / ch media

Autos, so weit das Auge reicht: In der Carrosserie Spiez AG in Spiez werden sie gepflegt, repariert und lackiert. Mit solchen Tätigkeiten beschäftigt sich der 23-jährige Carrosseriespengler Dominik Bartlome . «Gerade habe ich bei diesem Auto eine Beule ‹ausgebeult›», erklärt er, auf den Wagen hinter sich weisend.

Doch die Carrosserie Spiez AG ist für Bartlome zurzeit nicht der einzige Fokus: Der Schwarzenburger ist Kandidat bei den WorldSkills, welche vom 18. bis 22. Oktober in der Carrosserie Suisse Academy in Bern stattfinden. Für den Beruf Carrosseriespengler/-in misst er sich mit den elf Weltbesten seines Fachs und kämpft um eine Medaille. Sein Ziel an den Berufsweltmeisterschaften ist klar: «Ich will natürlich das Beste geben und zeigen, was ich kann. Ich hoffe auf eine Medaille, insbesondere die goldene.»

Schützenhilfe vom Arbeitgeber

Um für den Wettkampf trainieren zu können, arbeitete der 23-Jährige im Vorfeld des Anlasses 80 Prozent. «Er hatte jeden Freitag frei, damit er für die WorldSkills trainieren konnte», erklärt sein Arbeitgeber Patrick Balmer, Inhaber der Carrosserie Spiez AG und selbst ehemaliger WorldSkills-Experte. Der gebürtige Neuenburger bildet in seiner Firma Carrosssiers im Bereich Spenglerei und Lackiererei aus. In die Situation seines Arbeitnehmers kann er sich gut hineinversetzen, da er für den Schweizerischen Carrosserieverband die Schweizerischen Berufsmeisterschaften SwissSkills organisiert. An den WorldSkills nimmt er zudem die Funktion «Shopmaster» ein. «In dieser Funktion bin ich zuständig für die Einrichtung und Infrastruktur der Werkstatt», gibt Balmer bekannt.

Gefragt nach den grössten Herausforderungen für Bartlome, betont Balmer: «Das Wichtigste ist, dass er während des Wettbewerbs ruhig bleibt – auch, wenn etwas nicht super läuft.» Der Fokus müsse immer auf Qualität und nicht auf Quantität liegen. Neben der praktischen Arbeit bereitete sich Dominik Bartlome mithilfe eines Mentaltrainers vor – um genau solche Szenarien zu trainieren. «Bei Problemen während des Wettkampfs hilft das Training, nicht den Kopf hängen zu lassen und den Fokus nicht zu verlieren», erklärt der WorldSkills-Kandidat.

Mehrwert für den Beruf

Als ehemaliger SwissSkills-Kandidat im Jahr 2020 ist sich Bartlome jedoch die Wettkampf-Atomosphäre bereits gewohnt. Da das bereits eine Weile her ist, habe ihm auch geholfen, an den diesjährigen SwissSkills mitlaufen zu dürfen, um «das Wettkampfgefühl wieder zu spüren.» Für die WorldSkills sei er daher noch nicht nervös, aber: «Das kommt sicher noch, kurz bevor der Wettkampf beginnt», gibt er grinsend zu. Dominierend sei aber die Vorfreude. «Ich freue mich, meinen Beruf ausleben zu können und dabei mit der ganzen Welt konkurrenzieren zu können.»

Letztendlich sei die Teilnahme an den WorldSkills für den Beruf Carrosseriespengler ein grosser Mehrwert. «Durch diesen Anlass kommt man mit den neuesten Techniken der ganzen Welt in Berührung.» Diese könne man anderen Berufsleuten mit auf den Weg geben. «Dadurch steigt letztendlich die Qualität der Berufsleute.» Sein Chef Patrick Balmer teilt die Ansicht seines Schützlings. «Die WorldSkills sind ein wunderschönes Forum für unseren Beruf. Wir bewegen uns in Emotionen und im Berufsstolz, der nicht alltäglich ist.»

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