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Wird der Berner Gemeinderat farbiger?

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Bild: KEYSTONE/Alessandro della Valle

Wird der Berner Gemeinderat farbiger?

Neun Personen kandidieren für den fünfköpfigen Berner Gemeinderat. Nur zwei sind Bisherige: Alec von Graffenried und Marieke Kruit. Die Liste «Meh Farb für Bärn» aus dem Bürgerlich-Grün-Mitte-Bündnis will sich zwei Sitze schnappen und die rot-grüne Übermacht eindämmen. Bei der Wahl in den Stadtrat buhlen 535 Personen um 80 Sitze.
27.10.2024, 10:0427.10.2024, 10:04
Stefanie Küng / ch media
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Die Wahl des Berner Gemeinderats wird spannend. Nur zwei der bisherigen fünf Gemeinderäte stehen zur Wiederwahl – die beiden Kandidierenden für die Position des Stadtpräsidiums, der amtierende Stapi Alec von Graffenried (GFL) und Marieke Kruit (SP).

Um Stadtpräsident zu bleiben oder Stadtpräsidentin zu werden, ist die Wiederwahl in den Gemeinderat nötig. Wer das Stadtpräsidium will, muss auch die Wahl in den Gemeinderat schaffen. Marieke Kruit sowie Alec von Graffenried stehen auf der Liste des Rot-Grün-Mitte-Bündnisses. Herausgefordert wird dieses von der breiten Liste von Bürgerlich-Grün-Mitte namens «Meh Farb für Bärn!»

Bürgerlich-Grün-Mitte-Bündnis will mindestens zwei Sitze

Nicht mehr für den Gemeinderat antreten werden Reto Nause (Die Mitte), Franziska Teuscher (GB) und Michael Aebersold (SP). Die eingereichte Liste vom Wahlbündnis Bürgerlich-Grün-Mitte will nicht zulassen, dass das linke Rot-Grün-Mitte-Bündnis weiterhin mit vier Sitzen dominieren kann. Das Wahlsystem ermöglicht es Links-Grün bisher, mit wenig mehr als 60% der Stimmen 80% der Gemeinderatssitze zu belegen.

Mit der breiten Liste «Meh Farb für Bärn!» haben sich die Mitte-Rechts-Parteien das gemeinsame Ziel gesetzt, mindestens zwei Sitze im Gemeinderat zu erobern. Der Sitz von Reto Nause (Die Mitte) soll durch Béatrice Wertli verteidigt werden. Mindestens ein weiterer Sitz soll ebenfalls ans Bürgerlich-Grün-Mitte-Bündnis gehen. Favoriten für einen bürgerlichen Sitz sind Melanie Mettler von den Grünliberalen und die FDP-Frau Florence Pärli.

Gegen dieses Vorhaben stellen sich die beiden bisherigen Gemeinderäte Alec von Graffenried (GFL) und Marieke Kruit (SP) sowie die beiden Kandidierenden des Rot-Grün-Mitte-Bündnisses, die sich neu zur Wahl stellen: Ursina Anderegg (GB) und Matthias Aebischer (SP). Letzterer hofft, den SP-Sitz des abtretenden Michael Aebersold verteidigen zu können. Als Nationalrat und bekannte Persönlichkeit gelten die Chancen Aebischers als sehr gut.

Sollte das linke Bündnis einen Sitz einbüssen, dürfte es Ursina Anderegg vom Grünen Bündnis am schwersten haben. Es könnte aber auch sein, dass im linken Bern der «eingemittete» Stadtpräsident Alec von Graffenried um die Wiederwahl zittern muss. Vor allem SP-Wählende könnten versucht sein, mit einer Abstrafung von Graffenrieds den Weg von Marieke Kruit ins Stadtpräsidium zu ebnen.

Die Gemeinderats-Kandidatinnen und -Kandidaten in der TeleBärn-Wahlsendung «Bäregrabe»:

Wie wird der Stadtrat in Bern aussehen?

In den Berner Stadtrat möchten sich im November 535 Personen auf 19 Listen wählen lassen. Dabei stellen sich 268 Frauen und 267 Männer zur Wahl. Insgesamt sind 80 Sitze zu vergeben. Die Zahl der Kandidierenden liegt höher als bei den letzten Wahlen. 2020 traten 533 Personen an, 2016 waren es 510 Kandidierende.

Wie wird gewählt?

Der Stadtrat sowie der Gemeinderat werden durch ein Proporzverfahren gewählt. Das heisst, die Kandidierenden werden nicht direkt, sondern über Listen gewählt. Bei den Gemeinderatswahlen haben sich in diesem Jahr die Parteien GLP, FDP, Mitte, SVP und EVP als Liste «Meh Farb für Bärn!» zusammengeschlossen. Die Liste «RotGrünMitte» besteht aus den Parteien SP, GFL und GB. Für den Stadtrat sind die Listen nach Parteien gegliedert.

In einem ersten Schritt werden die zur Verfügung stehenden Sitze gemäss den Wähleranteilen auf die Listen verteilt. Diejenigen Kandidierenden, die innerhalb der Liste am meisten Stimmen erhalten haben, erhalten die Sitze zugesprochen.

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