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Deshalb ist es in Bern so schwierig, an ein WG-Zimmer zu kommen

In Bern gestaltet sich die WG-Suche zunehmend schwieriger. (Symbolbild)
In Bern gestaltet sich die WG-Suche zunehmend schwieriger. (Symbolbild)Bild: Getty

Deshalb ist es in Bern so schwierig, an ein WG-Zimmer zu kommen

Weniger Miete bezahlen, dafür mit anderen Personen zusammenwohnen: Für junge Menschen sind Wohngemeinschaften die Portemonnaie-schonende Alternative zu einer eigenen Wohnung – insbesondere während des Studiums. Doch an ein WG-Zimmer in der Stadt Bern zu kommen, gestaltet sich immer schwieriger.
14.02.2023, 06:4915.02.2023, 10:03
Salome Studer, Riccardo Schmidlin / ch media
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«Wir stellen fest, dass es dieses Jahr weniger Inserate gibt als die Jahre zuvor. Viele Inserate bleiben weniger lange aufgeschaltet, da viele Zimmer innert weniger Tage bereits vermittelt werden können», sagt Tom Wespi. Er ist der Programmierer der Plattform wgzimmer.ch, die für viele die erste Anlaufstelle auf der Suche nach passenden Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern ist.

Auch auf Flatfox, einer Online-Plattform rund ums Mieten, zeigt sich diese Tendenz. Durchschnittlich werden laut Julia Bitschnau, Chief Product Officer von Flatfox, 1000 WG-Zimmer pro Monat ausgeschrieben. Die Dauer, wie lange ein Inserat aufgeschaltet ist nimmt ab: Schweizweit habe sich die Zeit um durchschnittlich 20 Prozent, in der Stadt Bern um 10 Prozent, verringert.

In der Schweiz habe sich die Anzahl der Bewerber auf WG-Zimmer im letzten halben Jahr verdoppelt. Sie führt aus: «Im Raum Stadt Bern sind die Bewerbungen pro WG-Zimmer sogar um 60 Prozent gestiegen.»

Steigende Mietpreise machen Studis das Leben schwer

Ähnliche Erfahrungen macht die Studierendenschaft der Universität Bern (SUB), die eine eigene Vermittlungsplattform betreibt. Diese ist im Gegensatz zu anderen Webseiten Studierenden der Universität Bern vorbehalten. «Im Moment ist es für Studierende sicherlich schwieriger als auch schon, ein WG-Zimmer oder eine Wohnung zu finden», bestätigt Vorstandsmitglied Sophie Karrer.

Die Anzahl Inserate hat im Vergleich zu früheren Jahren nicht abgenommen. Auch hier zeige sich: «Viele Inserate werden bereits nach wenigen Tagen wieder runtergenommen, weil bereits eine Person gefunden werden konnte», sagt sie. Dieses Phänomen sei zwar nicht neu, habe in letzter Zeit aber deutlich zugenommen.

Zudem erschwerten die steigenden Mietpreise die Suche nach einer geeigneten WG. Die SUB empfiehlt, dass die Miete nicht mehr als ein Drittel des Studierendenbudgets betragen sollte. Das werde aber immer schwieriger. «Es gibt nicht genügend bezahlbaren Wohnraum für Studierende», so Karrer. Auch viele Wohnhäuser seien in der Tendenz eher teuer und daher für Studis bloss eine Übergangslösung.

Dazu komme eine steigende Nachfrage durch die steigenden Studierendenzahlen in Bern. «Zudem zieht die Uni Bern viele Studierende aus anderen Kantonen an. Für viele ist es schlicht unmöglich, lange Pendeldistanzen auf sich zu nehmen.»

Ausführliche Bewerbungen kommen besser an

Doch was sollten Studentinnen und Studenten bei der Suche beachten? Wespi von wgzimmer.ch rät bei einer Bewerbung zu einem längeren Text. «Darin sollte man preisgeben, warum man ein WG-Zimmer sucht und wie lange man plant, zu bleiben.»

Personen, die neue Mitbewohnerinnen und Mitbewohner suchen, sollten das Inserat mit guten Fotos bebildern. Zudem sollte man im Inserat angeben, ob es sich eher um eine Zweck-WG handelt oder das gesellschaftliche Zusammenleben gepflegt wird. «So erhält man vielleicht weniger, dafür aber bessere und spezifischere Bewerbungen», so Wespi.

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