Wer die Brücke auf dem Areal der Berufsschule GIBB in der Lorraine überquert, hört verschiedene Klänge. Diese verändern sich mit jedem Schritt – sie schwellen an und ab, fast wie in einem Traum, schreibt die Stadt Bern in der Storymap zur Kunst im öffentlichen Raum. Wer vor der Brücke steht oder die Klänge vom Lorrainepärkli her versucht zu erhaschen, bleibt ohne Erfolg. Die Töne sind nur für jene zu hören, die sich auf der Brücke befinden.
Die Klänge werden von verschiedenen Lautsprechern abgespielt, die links und rechts in die Brücke verbaut wurden. Das weiss Lisa Mark. Sie hat sich im Studium an der Hochschule der Künste mit dem Objekt beschäftigt.
Die Klänge der Brücke ertönen so laut, dass man sie dort stehend wahrnimmt, ohne dass sie die Umgebungsgeräusche übertönen. Zu hören sind die Klänge tagsüber von 7 bis 20 Uhr – in der restlichen Zeit sind sie ausgeschaltet.
Gebaut wurde die Brücke im Jahr 1999. Entworfen hat sie der Berner Architekt Frank Geiser – die Klanginstallation stammt vom renommierten US-Klangkünstler und Soundpionier Max Neuhaus. Offiziell trägt die Brücke den Namen «Suspended Sound Line».
Seit 2001 ist das Schulareal im Besitz des Kantons Bern. Gemäss den Unterlagen, die dem Kanton vorliegen, ging die Brücke aus einem Ideenwettbewerb für einen Erweiterungsbau der Gewerbeschule hervor. Gewonnen habe dieser das Büro Frank Geiser, teilt das Amt für Grundstücke und Gebäude mit.
Im Verwaltungsgebäude in Langenthal, ebenfalls ein Gebäude vom Büro Frank Geiser, befinde sich eine weitere vergleichbare akustische Installation. Im Treppenhaus ist dort der Fluggesang einer Feldlerche zu hören.