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«Schlafsäcke reichen oft nicht mehr aus»: Gassenarbeit Bern sammelt für Obdachlose

Nebst den Spenden sei es aber auch wichtig, dass die Bevölkerung für die Situation der Obdachlosen sensibilisiert werde. (Symbolbild)
Nebst den Spenden sei es aber auch wichtig, dass die Bevölkerung für die Situation der Obdachlosen sensibilisiert werde. (Symbolbild)Bild: Getty Images/Paul Bradbury

«Schlafsäcke reichen oft nicht mehr aus»: Gassenarbeit Bern sammelt für Obdachlose

Bei den aktuellen Temperaturen eine Nacht draussen zu verbringen, das würde wohl niemand freiwillig machen. Und doch schlafen auch in der Stadt Bern Obdachlose aktuell auf der Strasse. Manche Spenden helfen ihnen, auf dem kalten Asphalt oder einer Parkbank nicht zu erfrieren.
14.12.2022, 08:5214.12.2022, 08:52
Rahel Stähli / ch media
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Bei der Gassenarbeit in Bern sei die Nachfrage nach warmer Kleidung gestiegen, erklärt die Sozialarbeiterin Nora Hunziker. Vor allem warme Jacken und warme Schuhe seien gesucht. Gerade rund um Weihnachten würde die Gassenarbeit viele Spenden bekommen – erst vor kurzem hat sie auf Social Media einen neuen Aufruf gestartet. «Wenn wir aufrufen, dann bekommen wir viele und gute Spenden», sagt Nora Hunziker. «Das bereitet uns Freude».

Leute geben sich Mühe

Die Leute würden oft der Jahreszeit entsprechende Kleidung bei der Gassenarbeit vorbeibringen, gewaschene Kleidung und keine kaputten Sachen. «Die Leute geben sich Mühe», so Nora Hunziker. Es komme aber auch vor, dass mal eine kurze Hose im Winter gebracht wird – «und das ist dann eher nicht so praktisch». Der Grossteil der Spenden sei aber brauchbar.

Im Winter sei es besonders wichtig gute Kleidung und einen Schlafsack zu haben, wenn man draussen übernachtet. «Aber selbst die besten Schlafsäcke reichen oft nicht mehr aus gegen die Kälte», so Hunziker.

Menschen sollen mit Obdachlosen Gespräch suchen

Nebst den Spenden sei es aber auch wichtig, dass die Bevölkerung sensibilisiert werde für die Situation der Obdachlosen.

Die Menschen sollten mit den Obdachlosen das Gespräch suchen. Sie fragen, ob sie genügend warme Sachen haben. Ihnen allenfalls Mätteli oder Schlafsäcke anbieten. «Auch können Menschen private Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen», so Hunziker. Oder aber das Geld für die Notschlafstelle oder ein Hotel bezahlen. Falls man bemerken würde, dass eine Person nicht mehr ansprechbar ist, dann sollte zwingend die Ambulanz gerufen werden.

«Wenn eine Person vier oder fünf Stunden am Boden liegt im Winter, dann kann das sehr gefährlich werden – gesundheitsschädigend und sogar lebensbedrohlich.»

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