«Extreme Glückshormone» dank Ultimate-Frisbee – die Berner Meisterin im Interview
BärnToday: Was ist der Unterschied zwischen der Sportart und dem gemütlichen Freizeit-Spiel?
Paula Rohrer: Viele Leute haben das Gefühl, es sei normales Frisbee-Werfen. Es ist aber eine sehr anspruchsvolle Teamsportart: Sieben gegen sieben auf einem grossen Feld von 100 auf 35 Meter, da geht es recht zur Sache. Ein Spiel dauert zwischen 70 und 90 Minuten und gespielt wird mit einem normalen, 175 Gramm schweren Frisbee.
Was bedeutet dir die Sportart?
Die Sportart schüttet bei mir extreme Glückshormone aus, weil es für mich eine Passion ist. Das Spielen mit den anderen ist für mich eine Art Familie. Man trifft an den Turnieren immer verschiedenste Menschen und es ist schön, zusammen zu spielen und Gas zu geben.
Wie trainierst du?
Für das Nationalteam wird erwartet, mindestens dreimal pro Woche zu trainieren. Logischerweise muss man so oft trainieren, ansonsten erreicht man nicht das gewünschte Niveau. Ich persönlich trainiere drei- bis viermal pro Woche und dies in einem sogenannten Teamtraining. Man übt das Werfen, macht Übungen und sammelt Erfahrungen. Dazu mache ich Krafttraining, dass meine Gelenke und Muskeln dieser Belastung standhalten können. Wurf- und Ausdauertrainings sowie Fahrradfahren dazu schaden nie.
Was steht als Nächstes an?
Dieses Wochenende ist die Schweizermeisterschaft in Bern auf der grossen Allmend. Dort bin ich aber leider nicht anwesend. Nach der Off-Season im nächsten Jahr ist die Weltmeisterschaft in England. Für diese Meisterschaft versuche ich, in das Kader zu kommen und nominiert zu werden. Dafür werde ich mein Training auf die nächste Stufe heben: Fünfmal pro Woche werde ich trainieren. Mehr Kraft, mehr Werfen, mehr Ausdauer und Team-Trainings. Es wird sicherlich eine sehr intensive, aber auch eine schöne Zeit. Ich finde, dass der Weg das Ziel ist. Wenn der Weg Spass macht, ist das eine sehr schöne Sache. Mir macht das zumindest Spass.
Parallel machst du eine Ausbildung zur Fachfrau Betreuung für Menschen mit Beeinträchtigung sowie einen Vorkurs für die Berufsmatur: Wie passt das zeitlich zusammen?
Es ist machbar, aber ich muss Prioritäten setzen. Manchmal habe ich keine Zeit für ein Training, aber das kommt sehr selten vor. An erster Stelle steht für mich die Ausbildung, darauf baut sich mein gesamtes Leben auch später auf. Erst danach folgt bei mir der Sport.
