Knatsch in Grosshöchstetten: Petition gegen Fahrverbot eingereicht
Der Sportplatz Thalibühl ist Trainingsstätte für den FC Grosshöchstetten-Schlosswil und befindet sich etwas abseits vom Zentrum der Gemeinde. In der Nähe steht auch das Haus des Schützenvereins sowie das Trainingsgelände des Kynologischen Vereins.
Und ganz allgemein fährt die Bevölkerung von Grosshöchstetten gerne zum Sportplatz, um von dort aus die Natur zu geniessen. Demnächst soll auf dem Gelände des Fussballclubs zudem eine Pumptrack-Anlage gebaut werden.
Da der Gemeinderat erhöhtes Verkehrsaufkommen befürchtet, hat er im Anzeiger eine verfügte Verkehrsmassnahme mit einem Fahrverbot für Motorwagen und Motorräder publiziert. Damit waren nicht alle einverstanden: Am Montag reichten die Initiantinnen und Initianten die Petition «Keine Fahrverbote zum Nachteil der Vereine» mit 619 gesammelten Unterschriften bei der Gemeinde ein. Warum?
Initianten fordern einvernehmliche Lösung
«Wir möchten, dass unter den Vereinen keine Ungleichberechtigung entsteht. Die Schützen dürften weiterhin rauf zum Thalibühl fahren, die ‹Hündeler› und der FC aber dann nicht mehr», erklärt Adrian Müller, Initiant der Petition und Landwirt. Zusammen mit seiner Frau bewirtschaftet er Land rund um die Sportanlage Thalibühl. Mit den Vereinen und den Schützen pflege er ein sehr gutes Verhältnis.
Rund um die Sportanlage würden sich viele verschiedene Leute treffen, um die Landschaft zu geniessen. Er wünsche sich, dass alles so bleibt wie bisher. «Das hat bisher alles gut miteinander und nebeneinander funktioniert.»
Dass das Fahrverbot kommt, sei schon klar gewesen, erzählt der Initiant. Deswegen habe es auch schon eine Zusammenkunft zwischen der Gemeinde Grosshöchstetten und den betroffenen Vereinen gegeben. Da aber manche Vereine Sonderbewilligungen erhielten und manche nicht, seien unter den Vereinen weitere Unsicherheiten entstanden.
Mit der eingereichten Petition möchte Müller genau diese Unsicherheiten nun klären: «Ich erwarte, dass der Gemeinderat auf die Vereine zukommt, um eine für alle einvernehmliche Lösung zu finden.»
Die Forderung der Petition ist klar formuliert: «Nur weil der Pumptrack ausgerechnet beim Fussballplatz gebaut werden soll, dürfen nicht die Vereine und ihre Fans und Familien darunter leiden! Die Unterzeichnenden fordern den Verzicht auf das geplante Fahrverbot!», schreiben die Initianten in einer Mitteilung.
Illegales Parken wurde zum Problem
Elena Zink, Gemeinderätin von Grosshöchstetten, bestätigt den Erhalt der eingereichten Petition. Warum ist das Fahrverbot beim Thalibühl denn überhaupt notwendig? «Seit vielen Jahren besteht rund um die Sportanlage ein Parkverbot», erklärt die Gemeinderätin. Dieses sei jedoch von den bestehenden Nutzergruppen missachtet worden. «Entsprechend gab es immer wieder Leute, die auf den Grünflächen der Gemeinde oder auch der umliegenden Bauern parkiert haben.» Dies habe immer wieder zu Beschwerden aus der Bevölkerung geführt. Verstösse gegen das Parkverbot seien bisher seitens Gemeinde nicht geahndet worden.
Der geplante Bau des Pumptracks führe nun dazu, dass eine weitere Gruppe die Sportanlage nutzen werde. «Das heisst, dass mehr Leute dorthin fahren und illegal parkieren.» Dies will der Gemeinderat längerfristig nicht tolerieren, betont Zink. «Mit dem Fahrverbot verfolgen wir das Ziel, das Verkehrsaufgebot sowie das illegale Parkieren zu unterbinden.» Es gebe unten in der Gemeinde Parkplätze, von denen man in zehn Minuten zu Fuss beim Sportplatz sei.
Wie geht es nun weiter? «Der Gemeinderat wird den Inhalt der eingereichten Petition überprüfen und entsprechend beantworten», erklärt Gemeinderätin Zink. Gemäss Gemeindeverordnung hat der Gemeinderat dafür sechs Monate Zeit. «Ich werde mich aber sehr bemühen, dass die Petition schnell beantwortet werden kann», sagt Zink.