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Grillsaison 2024 in Gefahr? Berner Metzger bleiben zuversichtlich

Der Regen und die tiefen Temperaturen haben Auswirkungen auf die Berner Metzgereien, insgesamt wird aber nicht weniger Fleisch verkauft.
Der Regen und die tiefen Temperaturen haben Auswirkungen auf die Berner Metzgereien, insgesamt wird aber nicht weniger Fleisch verkauft.Bild: getty

Grillsaison 2024 in Gefahr? Berner Metzger bleiben zuversichtlich

Die Grillsaison fällt bis jetzt ins Wasser: Wegen der tiefen Temperaturen und des Regens haben die Leute weniger Lust auf Grillfleisch. Das merken auch die Berner Metzgereien. Doch einen Umsatzverlust erwarten sie nicht.
13.07.2024, 14:4113.07.2024, 14:41
Jan Bernhard / ch media
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Das Zischen von frischem Fleisch auf dem Grill ist diesen Sommer in manchem Garten ein seltenes Geräusch. Warme und trockene Abende sind aktuell Mangelware – insbesondere an Wochenenden. Der Regen und die tiefen Temperaturen haben Auswirkungen auf die Berner Metzgereien.

Weniger Umsatz wegen schlechtem Wetter

«Wir als Metzgerei sind wetterabhängig. An einem regnerischen Wochenende verkaufen wir zwischen 30 und 50 Prozent weniger Grillfleisch als während eines warmen Wochenendes», sagt Gerhard Baumgartner, Inhaber der Niesen-Metzg in Wimmis. «Das bedeutet: Am Schluss fehlen die Einnahmen – wir rechnen diesen Sommer mit einem Umsatzverlust.»

Doch Grillprodukte sind gefragt: «Gerade die Steaks laufen gut. Auch Poulet- und Rindfleisch-Stücke für auf den Grill kaufen die Leute», so der Metzger.

Mehr als 25 Prozent weniger Grillfleisch

Auch in der Metzgerei Schwander in Belp sei Grillfleisch gefragt, sagt Geschäftsführer Severin Schwander. «Es werden alle Grillprodukte gekauft, jedoch verkaufen wir mengenmässig weniger davon.» Konkret: Diesen Sommer sei zwischen 25 und 30 Prozent weniger Grillfleisch über die Ladentheke gegangen.

Der «Verlust» sei aber nicht schlimm: «Wir verkaufen insgesamt nicht weniger Fleisch. Heuer wollen die Leute auch im Sommer einen Fleischvogel oder eine Haxe. Darum haben wir die Planung umgestellt», sagt Metzgermeister Schwander weiter. Dank der kleinen Unternehmensstruktur könne man flexibel reagieren.

Untypisch: Fleischvogel und Schmorbraten im Sommer

Ähnlich sieht es in der Metzgerei Wüthrich in Ostermundigen aus: «Unsere Vitrine ist aktuell zu klein (lacht). Wegen des schlechten Wetters braucht es neben Spiessli und Würsten auch einen Fleischvogel oder Schmorbraten. Normalerweise verkaufen wir das in den Sommermonaten nicht», sagt Adrian Wüthrich, Geschäftsleitungsmitglied. Für die Grillsaison 2024 sei das aber kennzeichnend.

Darum produziere man zurückhaltender, man bereite «ad hoc» vor. «Aufs Wetter reagieren – das gehört zum Business», sagt Wüthrich. Grundsätzlich sei es auch in Ostermundigen so, dass weniger Grillprodukte verkauft werden. «Die Situation sei mit den Monaten April und Mai vergleichbar.» Insgesamt werde aber nicht weniger Fleisch verkauft.

EM-Feste als Gegentrend zum schlechten Wetter

Neben dem Laden betreibt das Unternehmen ein Catering-Geschäft. «Die Feste sind meistens schon lange abgemacht. Trotz schlechtem Wetter finden diese statt», so Adrian Wüthrich. «Ebenso hat die EM gewaltig dazu beigetragen, dass es spontane ‹Festli› gegeben hat. Deshalb brummt bei uns der Laden und das Grillfleisch – trotz Regen und tiefen Temperaturen», fügt Wüthrich hinzu. «Das ist der Gegentrend zum schlechten Wetter.»

Adrian Wüthrich und Severin Schwander sind sich einig: Die Lust aufs Grillieren ist da. Die Leute sind «kribbelig» und warten auf die schönen Wochenenden.

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