Hunderte von Beamten befinden sich auf der Suche nach dem verschwundenen Teenager – Polizisten nahe dem Fluss Brent im Westen Londons. Bild: Getty Images Europe
Sco Bild: scotland yard
Ganz England sucht Alice Gross. In der laut «Guardian» mittlerweile grössten Suchaktion seit den Terroranschlägen auf drei U-Bahn-Wagen und einen Buss in der Londoner Innenstadt 2005 sind über 600 Polizeibeamte im Einsatz. Die 14-jährige Schülerin aus West London wird seit dem 28. August vermisst. Damals unternahm Gross einen Spaziergang an einem Londoner Kanal.
Wie Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen, fuhr ein 41-jähriger Lette namens Arnis Zalkans wenig später am gleichen Ort mit dem Fahrrad vorbei. Scotland Yard bezeichnet den 41-jährigen mittlerweile als Hauptverdächtigen. Laut Informationen der Polizei handelt es sich bei Zalkans um einen verurteilten Mörder.
1998 war Zalkans wegen Mordes an seiner Frau zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt worden. 2009 wurde er wegen unsittlichen Verhaltens gegenüber einer Minderjährigen verhaftet, später aber aufgrund mangelhafter Beweislage wieder freigelassen.
BBC-Bericht über den verschwundenen Teenager Alice Gross. youtube/BBc news
Zalkans wurde zuletzt am 3. September gesehen, seitdem verliert sich seine Spur. Scotland Yard geht davon aus, dass er in sein Heimatland geflüchtet ist.
Zwar hatten die englischen Polizeibehörden den Bauarbeiter bereits seit längerem im Visier, allerdings leistete sich Scotland Yard bei der Fahndung einige grobe Schnitzer. So ersuchten die Beamten ihre lettischen Kollegen erst am vergangenen Wochenende um Kooperation, als Zalkans bereits seit einer Woche im Fokus der Fahnder stand. Eine Auslieferung würde ohnehin daran scheitern, dass kein international rechtsgültiger Haftbefehl gegen den Letten vorliegt.
Bei einer der zahlreichen Suchaktionen fand die Polizei ein Messer in einem Seitenarm des Flusses Brent. Ob das Messer in Zusammenhang mit dem Fall Alice Gross steht, wurde laut «Telegraph» von der Polizei bisher nicht bestätigt.
Überall in West-London finden sich Suchplakate mit dem Konterfei von Alice Gross und dem gelben Band. Bild: Getty Images Europe
Auf Twitter hat sich eine beispiellose Suchaktion gebildet. Unter den Hashtags #findalice und #alicegross verbreiten unzählige freiwillige Helfer Fotos des Teenagers und rufen zur Mithilfe bei der Suche auf.
(wst)