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Unfall-Chauffeur muss sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten

Schweizer Car-Drama in Norwegen

Unfall-Chauffeur muss sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten

Beim tödlichen Unglück von Ende Juli in Norwegen war der Schweizer Car nicht zu schnell und wies keine technischen Mängel auf. Ursache des Unfalls mit vier Toten soll ein Fahrfehler des Chauffeurs gewesen sein. 
17.12.2014, 12:4017.12.2014, 12:45
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Car-Unfall in Norwegen

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Car-Unfall in Norwegen
Beim schweren Unfall eines Reisecars des Aargauer Unternehmens Eurobus in Norwegen sind Ende Juli vier Personen ums Leben gekommen.
quelle: epa / terje naess
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Ein Artikel von
Aargauer Zeitung

Beim schweren Unfall eines Reisecars des Aargauer Unternehmens Eurobus in Norwegen sind Ende Juli vier Personen ums Leben gekommen. 

Der Ermittlungen zum Unfall sind noch nicht abgeschlossen, der vorläufige Untersuchungsbericht der norwegischen Strassenbehörde «Statens vegvesen» liegt der Polizei aber vor. Gemäss diesem Bericht war es ein Fahrfehler des Chauffeurs, der zum Unfall geführt hatte. Zur Art des Fehlers hat die Strassenbehörde noch keine Angaben gemacht. Zeugen beschrieben, dass der Bus geschlingert habe, bevor er in die Böschung fuhr. 

Weiter werde aus dem Bericht ersichtlich, dass der Bus keine technischen Fehler aufwies. Dies sagt Staatsanwältin Anita Ravlo Sand auf Anfrage der az. 

Auch über die Reisegeschwindigkeit herrscht nach der Untersuchung Klarheit, diese war zum Zeitpunkt des Unfalls nicht höher als die vorgeschriebenen 80 Kilometer pro Stunde. 

Gegen den Unfallchauffeur wurde nach norwegischem Recht eine Anklage wegen unachtsamen Fahrens erhoben. Weil der Unfall vier Todesopfer gefordert hat, wurde die Anklage auf fahrlässige Tötung ausgeweitet. 

Beim ersten Verhör musste sich der Chauffeur wegen unachtsamen Fahrens verantworten. Nun will die Staatsanwaltschaft, dass erneut ein Verhör durchgeführt wird, bei dem sich der Chauffeur den Fragen zu beiden Anklagepunkten stellen muss. Das Verhör soll in Deutschland durchgeführt werden, der Fahrer ist Deutscher Staatsbürger. 

Momentan arbeitet die Staatsanwaltschaft an der Übersetzung der entsprechenden Dokumente, sodass ein Rechtshilfegesuch für ein weiteres Verhör nach Deutschland gesendet werden kann. 

Beim Verhör nach dem Unglück konnte sich der Chauffeur an nichts erinnern. Die Staatsanwaltschaft erhofft sich, dass bei einem erneuten Verhör einige Erinnerungen zurückkommen würden, die zur Aufklärung des Unfalls beitragen könnten, wie Ravlo Sand gegenüber der norwegischen Zeitung «Adressa» sagte. 

Andreas Meier, Geschäftsführer von Eurobus, bestätigte auf Anfrage der az, dass das Unternehmen nach wie vor hinter seinem Chauffeur stehe. Dieser ist immer noch bei Eurobus angestellt, war jedoch seit dem Unfall nicht mehr im Einsatz. (jgl) 

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