Die Fahndung nach dem Prostituierten-Mörder von Genf ist auch am vierten Tag nach seiner Flucht mit grosser Intensität fortgesetzt worden – bisher allerdings erfolglos. Gestern hat die Zeitung Le Temps gemeldet, der Flüchtige habe sich gestellt. Diese Meldung, die von den Medien – auch von watson – aufgenommen wurde, erweist sich nun als falsch.
Der Flüchtige ist französischer Staatsbürger. Nach seiner Flucht hatte der Prostituierten-Mörder einen Brief an seine Mutter hinterlassen. Darin schrieb er, dass sein Wunsch, einige Tage in Freiheit zu erleben, unbezähmbar geworden sei. Er versprach, sich der französischen Polizei zu stellen. In der Zwischenzeit werde er sich gut benehmen, schrieb er im Brief.
Die Mordkommission sei mit dem Fall betraut, sagte die Chefin der Genfer Kantonspolizei, Monica Bonfanti, auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Der Flüchtige werde inzwischen auch im Ausland gesucht. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit funktioniere sehr gut, versicherte der Einsatzleiter der Genfer Polizei, Christian Cudré-Maudoux.
Der 38-Jährige war am Sonntag nach einem Hafturlaub nicht mehr ins Gefängnis «La Pâquerette des Champs» in Genf zurückgekehrt, wo er den Rest seiner Strafe in Halbgefangenschaft verbüsste. Der Mann hatte 2004 im Genfer Quartier Pâquis eine transsexuelle Prostituierte im Drogenrausch mit 110 Stichen getötet. Dafür wurde er wegen Mordes zu 15 Jahren Haft verurteilt. Nach Einschätzung seines Anwalts ist der Mann nicht als gefährlich einzustufen. (whr/sda)