«Wir haben eine Strafuntersuchung eröffnet wegen des Vorwurfs des Fahrens in qualifiziert angetrunkenem Zustand und Verletzung von Verkehrsregeln», sagte Stefan Haffter, Sprecher der Thurgauer Staatsanwaltschaft. Jeder Unfall mit Trunkenheitsverdacht müsse in der Schweiz als Offizialdelikt verfolgt werden.
Vorausgesetzt, dass es keine einschlägigen Vorstrafen gibt, könnte eine Geldbusse bis zu 180 Tagessätze (maximal 3000 Franken) oder bis zu sechs Monate Gefängnis per Strafbefehl angeordnet werden. In schweren Fällen wären bei Verurteilung durch ein Gericht gar bis zu drei Jahre Haft möglich.
Ullrich hatte zugegeben, den Unfall mit zwei weiteren Fahrzeugen am vergangenen Montag in Mattwil im Kanton Thurgau unter Alkoholeinfluss und bei erhöhter Geschwindigkeit verursacht zu haben. Eine Atemluftprobe hatte 1,4 Promille ergeben. Das Ergebnis der Blutprobe steht noch aus.
Es sei unverzeihlich, dass er sich unter Alkoholeinfluss ans Steuer gesetzt habe, zitierte die Nachrichtenagentur DPA den 40-Jährigen. Er bereue diesen Fehler zutiefst.
Der aus Rostock stammende Ex-Radprofi lebt seit einigen Jahren im Kanton Thurgau. Zu den Höhepunkten in Ullrichs Karriere gehören sein Triumph bei der Tour de France im Jahr 1997 und sein Olympiasieg im Strassenrennen 2000 in Sydney. Dort holte er auch Silber im Zeitfahren. 1997 wurde er auch zum «Sportler des Jahres» gekürt. (whr/sda/dpa)