Blogs
Der Enthüller

Nach Beissattacke: Suarez wird vom Teamarzt eingeschläfert

Suarez hat sein Glacé zu schnell gegessen und leidet nun an «Brain Freeze».Bild: AP/AP
Der Enthüller

Nach Beissattacke: Suarez wird vom Teamarzt eingeschläfert

26.06.2014, 11:4314.12.2018, 13:53
Pavel Kulicka

Rio (den). Keine Aktion eines Spielers an dieser WM gibt dermassen zu reden wie der Schulterbiss des Uruguayaners (oder Uruguayers, oder doch Uruguaynesen?) Luis Suarez gegen den Italiener Giorgio Chiellini. Wie die TV-Bilder zeigen, rammt Suarez seinem Gegenspieler mit voller Wucht seine Beisser in die Schulter. Der Schiedsrichter reagiert nicht und lässt sich auch von einer aufgebrachten Meute italienischer Spieler nicht zu einer gelben oder gar roten Karte überreden.

Der holländische Schiedsrichter rechtfertigt seine Untätigkeit in diesem Fall. «Ich sah aus dem Augenwinkel nur, dass ein Italiener zu Boden ging. Aber das ist man sich von denen ja gewöhnt. Ich konnte während des Spiels fast keinen Schritt machen, ohne über einen sich am Boden wälzenden Italiener zu stolpern» so Schiedsrichter Gomer van Gent. «Darum habe ich die Situation schlussendlich auch falsch eingeschätzt. Ich muss jedoch auch Suarez in Schutz nehmen. Der hat ein so ausladendes Gebiss. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis(s) der mal an einem anderen Spieler hängenbleibt.»

Weniger gelassen nahm die Situation der uruguayische Trainer. «Niemand spricht mehr über unsere gute Leistung in diesem entscheidenden Spiel. Es heisst nur noch ‹Suarez da, Dracula dort›. Das frustriert die ganze Mannschaft», so Juàn Cârlos Rámiréz de la Roja. Er hat darum seinem Teamarzt den Auftrag gegeben, Suarez vor den Achtelfinals einzuschläfern. «Es ist eine drastische Massnahme, aber nachdem Luis in der Kabine dem Physio in den Finger gebissen hat, müssen wir die Notbremse ziehen», so der Trainer.

Mit einem Auswechselspieler wird das Prozedere zuerst geübt, damit dann ja nichts schief geht.Bild: AFP

Mehr zum Thema

FIFA zufrieden

Teamarzt Christiano Fontanellaz wusste, dass dieser Tag kommen wird. «Wir beobachten Luis' Verhalten nun schon seit ein paar Jahren. Er hat ja in der Vergangenheit schon mehrmals andere Spieler gebissen», so der Doktor. «Wir haben ihn nach dem letzten Spiel diversen Tests unterzogen. Die Ergebnisse sind eindeutig: Luis leidet an einer schweren Form von Tollwut. Die Euthanasie ist daher der einzige Weg, dieses Problem zu lösen.»

Glücklich über den Verlauf der Causa Suarez ist die FIFA. «Wir sind froh, hat das uruguayische Nationalteam den Fall intern geklärt», so FIFA-Sprecher Stefan Wieland. «Wie unser internes Korruptions-Management zeigt, tun wir uns sehr schwer damit, Sanktionen zu verhängen und diese dann auch zu vollstrecken. Darum begrüssen wir es, dass wir im vorliegenden Fall nichts unternehmen müssen.» Die FIFA hat auch schon eine Verwendung für Suarez' Körper. «Wir würden Suarez gerne ausstopfen und in unserem Hauptsitz am Züriberg im Eingangsbereich aufstellen. Herr Blatter hätte eigentlich gerne einen Braunbären, aber als WWF-Ehrenpräsident muss er da heutzutage vorsichtig sein.»

Der Enthüller
Hart recherchierte Fakten, fundierte Kritik und realistische Analysen? Die gibt es anderswo. Chefredaktor Buzz Orgler und sein Praktikant Pavel Kulicka decken auf, was keiner wissen will. Ob Berichte über einen Schwangerschaftstest fürs iPhone oder mit Zwiebeln verunreinigte Kebabs, die beiden gescheiterten Journalisten sind sich für keine satirische Schlagzeile zu schade. Und schneller als die Wahrheit sind sie noch dazu.



www.der-enthüller.ch

Der Enthüller auf Facebook

Der Enthüller auf Twitter
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Apertus oder nicht? Was für und was gegen Open-Source-KI spricht
Mit «Apertus» wagt die Schweiz ein radikales Experiment: ein KI-Modell, bei dem wirklich alles offengelegt wird – von Code über Daten bis zur Architektur. Doch wie offen darf KI sein? Wir ordnen ein.
Anfang September veröffentlichte die ETH Zürich zusammen mit der EPFL und dem Swiss National Supercomputing Centre «Apertus» – ein mächtiges Open-Source-KI-Sprachmodell. Der Name «Apertus», lateinisch für «offen», ist Programm. Es wurde nämlich kompromisslos alles veröffentlicht, was zur Reproduktion des Modells erforderlich ist: Code, Trainingsdaten, Architektur. Alles.
Zur Story