Welcher Wein soll's denn sein? (PS: Es geht auch ohne Kürbis im Herbst.)Bild: Shutterstock
Edvin Uncorked
30.10.2020, 10:5830.10.2020, 12:34
Liebe Weinfreunde und Weinfreundinnen
Kaum hat sich das erste Bergahornblatt orange verfärbt, zieht's am Ranzen. Die herbstliche Stimmung hat uns über die Jahre konditioniert: Der Magen röhrt förmlich nach Wild. Auch Kürbis ist hoch im Trend. Zwischen September und November gibt es praktisch kein Lebensmittel auf dem Markt, welches nicht mit Kürbis kombiniert wird. Fehlt nur noch die Zahnpasta. *würg*
Auf Instagram herrscht ein Kürbis-Koch-Back-Wettbewerb, der zur Folge hat, dass mein ganzer Feed orange ist. Vor lauter Kürbisse übersieht man dafür glücklicherweise Donald Trump. Einen Vorteil hat dieser Hype also.
In diesem Artikel zeige ich euch die beliebtesten Herbstgerichte auf und was ihr am besten dazu trinken könnt.
Kürbiscrèmesuppe
Die Zubereitung von Kürbiscrèmesuppe hat sich hier mittlerweile zum Küchen-Volkssport etabliert. Je dickflüssiger (HALLO RAHM!) desto besser. Gerne haut man auch noch ein Kilo Ingwer für das gewisse Etwas rein:
- Halbtrockener Riesling (DE) bietet dem Ingwer die Stirn
Pilzrisotto
Wer kennt sie nicht. Die Pilzler. Gesegnet seien diese, welche viele Pilzlerfreunde haben. Wöchentlich mit Eierschwämmli und Steinpilzen überschüttet zu werden, ist sowas wie Nirvana (auf jeden Fall stelle ich mir es so vor).
- Chardonnay und Crèmigkeit = Herz; Oder dann ein Nebbiolo: Seine Erdigkeit und Säure «lüpft das Ganze»
Wild
Sei es Reh oder Hirsch, der passende Wein zu Wild muss so streng sein wie das Gericht. Um es mit den doch eigenen Geschmäckern des Wilds aufnehmen zu können, ist es zwingend, dass der Wein kräftig – also säurebetont und tanninreich – daherkommt.
- Syrah aus dem nördlichen Rhonetal (FR) oder Châteauneuf-du-Pape aus dem südlichen Rhonetal (FR)
Marroni / Vermicelles
Rein instinktiv würde ich beim Marroniverzehr direkt zu einem Becher Glühwein greifen. Dies einfach aus einer gewissen Stimmung heraus. Und deswegen kann daran gar nichts falsch sein. Zur Vermicelles würde ich jedoch was prickelndes empfehlen, um dem ganzen Gewicht eine gewisse Leichtigkeit zu verleihen.
- Glühwein zur Marroni/ Schweizer Schaumwein zur Vermicelles (man lebt nur einmal)
Waadtländer Wurst & Sauerkraut
Die einfachste Wein und Food Regel ist die Folgende: What grows together, goes together. So liegt es nah, dass eine Waadtländer Wurst nach einem Waadtländerwein schreit. Man muss nicht lange grübeln und auch nicht verkomplizieren:
- Alle zusammen: «Chasselas! Chasselas! Chasselas!»
Gebackene Randen
Randen (rote Beete) mit ihrer Süsse und Erdigkeit sind ziemlich widerspenstige Dinger. Es gibt effektiv einfachere Kombis (siehe Punkt 5). Aus eigener Erfahrung mit viel Learning by Drinking empfehle ich hier:
- Gereifter Pinot Noir. Dieser Wein ist mit Randen kompatibel, da er ähnliche Aromen aufweist: Champignon, Unterholz. Halt wie ein Wald.
Pastinakenwähe
Das Wurzelgemüse Pastinake erstaunt immer wieder mit seinem leicht süsslich-nussigem Geschmack und erinnert irgendwie an Rüebli und Knollensellerie. In einem Gericht, wie etwa in der Wähe, wird sie oft mit Rahm zubereitet. Hier muss ein Weisswein mit Struktur her:
- Chardonnay aus dem Burgund oder ein Orangewein
Ich wünsche euch allen einen guten Appetit und denkt daran: solange es niemandem übel wird, ist das Food & Wine-Pairing geglückt.
Viel Spass beim Auspröbeln und bleibt in Deckung!
Cheers, Madelyne
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