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Madame Energie: Als ich lernte zu heizen und kläglich scheiterte

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Bild: Shutterstock
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Als ich lernte zu heizen und kläglich scheiterte

Unsere Heizung stammt gefühlt aus der kleinen Eiszeit. Meine Wohnung auf eine vernünftige Temperatur zu bekommen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Als ich meinen Vermieter auf einen Heizungsersatz ansprach, kam sowas wie: «Also aus Gründen und so und überhaupt, wissen Sie.»
20.11.2024, 16:04
Sabina Galbiati
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Dieser Blog ist eine Contentpartnerschaft mit EnergieSchweiz. Die Beiträge werden von der freischaffenden Journalistin Sabina Galbiati verfasst.

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Es handelt sich nicht um bezahlten Inhalt.

In meiner Wohnung musste ich jahrelang kaum heizen. Das Haus ist uralt, unisoliert, wird nach wie vor mit Erdgas beheizt und die Fenster waren aus dem tiefsten letzten Jahrhundert. Wieso ich die Heizung so selten brauchte, war mir schleierhaft. Bis zum vorletzten Winter.

Heizen mit Erdgas kostete vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine gefühlt nichts. Deshalb vermute ich, dass meine Nachbarn ihre Wohnungen auf kuschelige 25 Grad heizten und damit meine Wohnung gleich mit.

Dann warnte uns der Vermieter vor

Doch als unser Vermieter uns wegen der Heizkosten für den Winter 22/23 vorwarnte und «empfahl», monatlich mehr Nebenkosten zu zahlen, war klar: Eine warme Wohnung kostet nun sehr viel mehr Geld und die Heizungen wurden schlagartig runtergedreht. Also musste ich in jenem Winter meine Heizung aufdrehen, obwohl wir inzwischen dreifachverglaste Fenster bekommen hatten.

Als ich lernte zu heizen

Das Problem: Die Heizung im Haus ist so uralt, dass der Temperaturregler nicht mal Stufen hat. Man dreht einfach das Rad, das aus der Wand guckt, Handgelenk mal Pi. Aber weil meine Wohnung so klein ist, wird sie im Nu zu warm. Ich drehte also ständig an diesem Regler rum und fand keine Temperatur für meine Wohnung. Irgendwann gab ich auf.

«Man dreht einfach das Rad, das aus der Wand guckt, Handgelenk mal Pi»

Jetzt stelle ich die Heizung nur auf ein bisschen mehr als das Minimum. Denn immerhin spart jedes Grad weniger rund sechs Prozent Heizenergie.

Wenn ich im Homeoffice arbeite, sitze ich auf einem Heizkissen, das ich nach Wärmebedarf einschalte. Der Wollpulli und die dicken Socken sind sowieso gesetzt. Dass ich zu wenig trinke, kann auch nicht mehr passieren, weil ich viel heissen Tee schlürfe. Und nachts muss ich nicht in einem überwärmten Zimmer schlafen. Je nach Aussentemperatur sind es in meiner Wohnung so gegen 21 Grad.

Das Heizkosteninferno war die perfekte Gelegenheit

Die beste Lösung wäre natürlich, das alte Ding durch eine neue klimafreundliche Heizung zu ersetzen. Doch als ich meinen Vermieter nach dem Heizkosteninferno darauf ansprach, kam eine Antwort à la: «Das geht aus Gründen halt nicht und überhaupt und so, wissen Sie».

Na ja, ich kann mir denken, dass er denkt, es würde sich für ihn nicht lohnen wegen der Investitionskosten. Bei unserer alten Heizung könnte er wohl nur einen geringen Teil auf den Mietzins überwälzen, weil der Heizungsersatz eher werterhaltend und nicht wertsteigernd wäre. Aber ich bin natürlich keine Mietrechtsexpertin. Kommt hinzu, dass er je nach Heizungsart erst mal das Gebäude vernünftig isolieren müsste.

Was der Heizkostenrechner sagt

Für all jene, die ein eigenes Haus haben oder für Stockwerkeigentümerinnen und -eigentümer, sieht die Sache schon ganz anders aus. Jeder Heizkostenrechner, der im Internet auffindbar ist, zum Beispiel auf erneuerbarheizen.ch, sagt ungefähr das Gleiche: Die günstigste Heizvariante wäre in den meisten Fällen eine Wärmepumpe. Die Investitionskosten sind zwar am höchsten. Aber dafür sind die Energie- und Unterhaltskosten so niedrig, dass die jährlichen Kosten im Vergleich mit anderen Heizsystemen am tiefsten ausfallen.

Letztlich hängt das natürlich von der Grösse der Liegenschaft, dem bisherigen Heizsystem und dem Baustandard ab. In unserem Fall wäre wohl auch Fernwärme eine gute Option. Aber dafür brauchte es erst mal eine Wärmequelle in der Nähe, und die gibt es schlicht nicht.

Ein Link für meinen Vermieter und alle mit Wohneigentum

Ich bin definitiv keine Heizungsexpertin und hätte ich ein Haus, würde ich mich erst mal ausgiebig beraten lassen. Schliesslich gibt es dafür das nationale Förderprogramm «Erneuerbar heizen». Da kann sich Kreti und Pleti kostenlos und unverbindlich von einer Fachperson beraten lassen. Die Beratung wird dann auf die Liegenschaft und deren Rahmenbedingungen zugeschnitten.

Ich habe den Link kürzlich meinem Vermieter geschickt – ganz unverbindlich und mit ein paar herzlichen Worten, versteht sich. Bisher ist aber noch nichts zurückgekommen.

Während ich warte und Tee trinke

In der Zwischenzeit, die wohl noch etwas länger dauern wird, bleibe ich bei Heizkissen, Tee und Pullover. Und seit ich mich intensiver mit meiner Heizung und ihrer Unberechenbarkeit beschäftige, habe ich auch gelernt, dass ich drei- bis viermal am Tag stosslüften soll, statt das Fenster länger einen Spalt offen zu lassen. Einzig abends beim Kochen mache ich eine Ausnahme. Der Abzug in meiner Küche ist nämlich dermassen laut und ineffizient, dass ich den Dampf lieber zum Fenster rauslasse. Dafür bleibt die Küchentür geschlossen.

Und wie läuft das bei euch mit dem Heizen? Welche Tricks habt ihr, um Kosten zu sparen?

Sabina Galbiati

Über die Autorin

Sabina Galbiati ...
... ist freie Journalistin, Bloggerin und Autorin. Am liebsten schreibt sie Geschichten über inspirierende Menschen und über die simplen Dinge, die uns im alltäglichen Leben bewegen. Als «Die Nachhalterin» hat sie auf «watson.ch» bereits über Klima- und Umweltschutz im Alltag gebloggt. Als «Madame Energie» widmet sie sich nun dem Energiesparen innerhalb und ausserhalb ihrer vier Wände und berichtet von den ganz alltäglichen Herausforderungen und Diskussionen, die sie dabei erlebt. Wie immer tut sie das mit einer Prise Humor.
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