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Wir haben ein von der Formel 1 inspiriertes Elektroauto getestet

Alpine A290
Die Alpine A290 verkörpert den Übergang zur Elektrizität bei Alpine.Image: Yannick Brossard
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Wir haben ein von der Formel 1 inspiriertes Elektroauto getestet

Die A290 ist die erste 100 % elektrische Alpine. Sie hat – gemeinsam mit ihrem Halbbruder, dem Renault 5 E-Tech Electric – gerade eben den Titel «Auto des Jahres 2025» erhalten. Ein Beweis, dass sich das Know-how der Marke mit dem pfeilförmigen «A» zwar anders, aber mit Bravour auf die Elektromobilität übertragen lässt.
21.01.2025, 09:23
Jerome Marchon
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Die Alpine A290 ist die sportliche Version, die vom Renault 5 E-Tech 100% Electric abgeleitet wurde. Sie zeichnet sich nicht nur durch die markentypische blaue Farbe (neben sechs weiteren Farbtönen), sondern auch durch ein suggestives Aussehen aus, mit speziellen Frontscheinwerfern und hinteren Türen, sowie einer breiteren Spurweite.

Alpine A290
Die A290 steht auf ihrer verbreiterten Spurweite und ist bereit, den Asphalt zu verschlingen.Image: Yannick Brossard

Zu den technischen Highlights zählen der spezielle Motorhilfsrahmen aus Aluminium, der vom Mégane Electric (180 PS/285 Nm und 220 PS/300 Nm) übernommene Motor und die überarbeitete Federung mit genialen hydraulischen Anschlägen sowie eine speziell entwickelte Bereifung von Michelin auf Basis des ausgezeichneten Pilot Sport.

Alpine A290
Das Interieur der Alpine A290 ähnelt jenem des Renault 5 E-tech Electric.Image: Yannick Brossard

Inspiration Formel 1

Die Verbindungen zum R5 sind auch im Innenraum offensichtlich: Das Interieur und die Benutzeroberfläche sind ähnlich. Die Bildschirme zeigen jedoch personalisierte Alpine-Menüs an und das System bietet spielerische Funktionen wie das Erlernen sportlichen Fahrens mit Herausforderungen im Stil des Videospiels Gran Turismo.

Alpine A290
Das Multimediasystem enthält ein Coaching-Programm zu den Grundlagen der Fahrzeuglenkung.Image: Yannick Brossard

Erwähnenswert ist auch die «Overtake»-Taste am Lenkrad, die einen Leistungsschub von mehreren Sekunden für blitzartige Beschleunigungen ermöglicht, sowie das Scrollrädchen zur Regulierung der Rekuperationsstärke. All dies natürlich inspiriert von der Formel 1.

Alpine A290
Mit Vorsicht zu handhaben ist die «Overtake»-Taste für blitzartige Beschleunigungen.Image: Yannick Brossard

Was die Geräumigkeit angeht, so beeindruckt zwar die Polsterung aus Nappaleder, aber der Platz auf den Rücksitzen ist immer noch sehr begrenzt. Der Kofferraum bietet ein Volumen von bis zu 326 dm³, das sich mit der Devialet-Hifi-Option auf 300 dm³ reduziert.

Komfort und Dynamik

In Bezug auf die Leistung gibt Alpine 6,4 Sekunden für die Beschleunigung von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde bei voller Batterie und sogar noch 6,7 Sekunden bei einem Ladezustand von 20 % an. Die A290 überzeugt sowohl auf der Rennstrecke als auch auf der Strasse. Die kleine Alpine ist angenehm zu fahren und erweist sich im täglichen Fahrbetrieb jederzeit als sicher.

Alpine A290
Auch die Stadt ist ihr Spielplatz.Image: Yannick Brossard

Es stehen mehrere Fahrmodi zur Verfügung, vom Save-Modus, in dem die maximale Leistung gedrosselt wird, bis zum Sport-Modus mit einem ESP mit grosszügigerer Kalibrierung. Um den Spassfaktor des Autos voll auszuschöpfen, sollte das ESP besser ausgeschaltet werden, wie wir auf der Rennstrecke überprüft haben. Die Vorderachse ist präzise und mit Bodenhaftung, während die elektrische Lenkung zwar weniger direkt als eine hydraulische Servolenkung ist, aber dennoch präzise und straff bleibt.

Alpine A290
Auch auf der Rennstrecke ist die A290 nicht ohne Qualitäten.Image: Yannick Brossard

Die A290 ist beim Losfahren beruhigend und übersteuert nur beim Provozieren einer groben Lastverlagerung bei scharfem Lenken. Hätte sie etwas rascher reagieren können? Vielleicht, auf die Gefahr hin, dass man schnell von ihren fast 1600 Kilogramm Leergewicht (davon 300 Kilogramm Batterie) überwältigt wird. Aber der gewählte Kompromiss bereitet trotzdem viel Freude.

Alpine A290
Image: Yannick Brossard

Die Federung mit hydraulischen Anschlägen bietet eine bemerkenswerte und ideale Balance zwischen Komfort und Dynamik im täglichen Gebrauch. Die Bewegungen der Karosserie sind zwar für ein Auto mit sportlicher Ausrichtung ausgeprägt, machen es aber leichter, die Grenzen des Fahrzeugs zu erkennen. Auf Alpine-Art gewissermassen, indem man sich an die Gefühle an Bord der A110 erinnert. Bei dynamischer Fahrweise hingegen können die Mitfahrenden durch ein starkes Auf und Ab bei Lastverlagerungen nach vorne und hinten gestört werden. Ein Wanken ist ebenfalls vorhanden, scheint aber überraschend besser beherrscht und progressiver zu sein als die Längsbewegungen.

Alpine A290
Die A290 fühlt sich in der Stadt und auf der Rennstrecke wohl, ist aber besonders auch für kurvenreiche Strecken hervorragend.Image: Yannick Brossard

Vor- und Nachteile

Zu den Kritikpunkten zählen der (zum Glück deaktivierbare) künstlich-blecherne Klang der Lautsprecher, die einen mixartigen Vierzylinder-Motor imitieren, sowie die wenig hochwertigen Kunststoffe im oberen Bereich des Armaturenbretts. Diese stehen im Kontrast zum edlen Design der Polsterung, die sich bis zur Vorderseite des Armaturenbretts erstreckt. Positiv hervorzuheben ist hingegen die ausgezeichnete Klangqualität des Devialet-Soundsystems.

Alpine A290
Die Devialet-Soundanlage ist nicht nur originell ins Interieur integriert, sondern glänzt auch mit einer erstklassigen Klangqualität.Image: Yannick Brossard

Was die Reichweite betrifft, so wird ein sportlicher Fahrstil die angegebenen 360 theoretischen Kilometer deutlich reduzieren. Bei einem Verbrauch von 21 bis 23 kWh bei dynamischer Nutzung ermöglicht die 52-kWh-Batterie eine Reichweite von etwa 230 bis 240 Kilometern.

Alpine A290
Bei entsprechender Fahrweise kann zwar ein häufiges Laden erforderlich sein, dafür beträgt die maximale Ladeleistung 100 kW.Image: Yannick Brossard

Eine vielversprechende Zukunft

Die A290 ist je nach Version für 37'700 bis 45'100 Franken erhältlich und erweitert die «Dream Garage» von Alpine. Dort finden im nächsten Jahr die A390, basierend auf dem Concept-Car vom Pariser Autosalon, sowie ein Jahr später die Nachfolgerin der A110 ihren Platz. Auch wenn die batterieelektrische Neuerung bei Puristen Skepsis hervorrufen könnte, verspricht Alpines Expertise im Fahrverhalten eine spannende Zukunft – selbst mit Elektroantrieb.

Fazit: Die Alpine A290 beweist, dass Elektromobilität auch eine weniger rationale Seite haben kann – und das zu einem vergleichsweise erschwinglichen Preis. Nun bleibt die Herausforderung, die Fans kleiner, schneller Sportwagen für sich zu gewinnen.

Über den Autor:

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Image: zvg
Jérôme Marchon ist ...
... seit seiner frühesten Kindheit ein leidenschaftlicher Auto-Fan. Seine berufliche Karriere begann er in der Finanzbranche, trug aber schon früh zum Aufbau eines Auto-Blogs bei – bis er schliesslich seinen eigenen Blog gründete. Sein weiterer Weg führte ihn in die Chefredaktion der «Revue Automobile». Seit 2018 ist er freiberuflich tätig und schreibt für verschiedene Auto- und allgemeine Print- und Digital-Medien in der Schweiz und im Ausland. Jérôme Marchon arbeitet auch als Übersetzer und Berater für redaktionelle Inhalte für Automobilveranstaltungen und Autohersteller.
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