Etwas mehr eine Woche ist seit den Terroranschlägen in Paris vergangen – und das Geschäft mit der Trauer läuft prächtig: Schamlose Händler machen sich die grosse Nachfrage nach der neuesten Ausgabe von «Charlie Hebdo» zunutze und verkaufen sie zu horrenden Preisen über das Internet.
Ein Blick auf ebay.ch und ricardo.ch zeigt Angebote zwischen 50 bis 500 Franken. In den USA sollen laut «USA Today» gar Exemplare für über 100'000 Dollar den Besitzer gewechselt haben. Der Normalpreis an einem Schweizer Kiosk beträgt 5.10 Franken.
Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) in Frankreich zeigt sich in einer Mitteilung empört über die «Charlie-Profiteure» und verurteilt den Parallelhandel als «abscheulich». Französische Online-Auktionshäuser wie Le Bon Coin und Price Minister unterbinden den Wiederverkauf laut RSF, was Anfragen auf den entsprechend Websites bestätigen.
Beim Schweizer Online-Marktplatz ricardo.ch sieht man hingegen keinen Handlungsbedarf: «Wir haben das angeschaut und entschieden, den Handel mit den Heften nicht einzuschränken», sagt Sprecher Simon Marquard auf Anfrage von watson. «Die Hefte sind legal erhältlich und die Angebote bei uns bewegen sich punkto Anzahl und Preis auf einem tiefen Niveau.»
(kri)