Chile

Bombe explodiert in einer U-Bahnstation in Chiles Hauptstadt: Mindestens 14 Verletzte

Ein Ermittler der Polizei auf dem Weg zum Tatort in der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile.
Ein Ermittler der Polizei auf dem Weg zum Tatort in der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile.Bild: Luis Hidalgo/AP/KEYSTONE
Regierung spricht von Terrorakt

Bombe explodiert in einer U-Bahnstation in Chiles Hauptstadt: Mindestens 14 Verletzte

09.09.2014, 02:1909.09.2014, 12:34
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Mindestens 14 Menschen sind bei einer Bombenexplosion in der U-Bahn von Santiago de Chile verletzt worden. Einige von ihnen seien schwer verwundet worden, es schwebe aber niemand in Lebensgefahr, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit.

Die chilenische Regierung stufte die Detonation in der Hauptstadt als «Terrorakt» ein. Präsidentin Michelle Bachelet äusserte sich erschüttert über die Tat, mahnte aber gleichzeitig zur Ruhe.

Der Sprengsatz explodierte zur Mittagszeit in einem Abschnitt mit mehreren Imbissständen in der Metro-Station Escuela Militar. Die aus einem Feuerlöscher und einem Zeitzünder gefertigte Bombe war in einem Mülleimer deponiert worden. Die U-Bahn-Verwaltung beschloss nach dem Anschlag vom Montag, die Papierkörbe zu entfernen.

Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Als Verdächtige gelten nach Regierungsangaben zwei junge Männer, die nach der Explosion mit einem Auto flüchteten. Regierungssprecher Álvaro Elizalde sagte, es bestehe kein Zweifel daran, dass es sich um einen «Terrorakt» handle.

Ein Sprengstoffspezialist untersucht einen Abfallkübel. In einem solchen soll die Bombe in der U-Bahnstation deponiert worden sein.
Ein Sprengstoffspezialist untersucht einen Abfallkübel. In einem solchen soll die Bombe in der U-Bahnstation deponiert worden sein.Bild: Luis Hidalgo/AP/KEYSTONE

«Feiges Vorgehen»

Chiles Präsidentin Bachelet verurteilte das «abscheuliche» und «feige» Vorgehen der Täter, die auch den Tod unschuldiger Menschen in Kauf genommen hätten. Gleichzeitig rief sie ihre Landsleute dazu auf, Ruhe zu bewahren. «Chile ist und bleibt ein sicheres Land», betonte Bachelet. 

Die Präsidentin besuchte die Verletzten in einem Spital im Stadtteil Las Condes. Eine Putzfrau der U-Bahn verlor einen Finger. Andere Opfer erlitten Knochenbrüche, Hörschäden und Schnittwunden.

Innenminimister Rodrigo Peñailillo versprach, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. «Diese Leute haben versucht, unschuldige Menschen zu töten», sagte er.

Chiles Präsidentin Michelle Bachelet spricht nach einem Besuch bei Verletzten im Spital zu den Medien. Sie geisselte das «feige Vorgehen» der bislang unbekannten Täter.
Chiles Präsidentin Michelle Bachelet spricht nach einem Besuch bei Verletzten im Spital zu den Medien. Sie geisselte das «feige Vorgehen» der bislang unbekannten Täter.Bild: EPA/EFE

In den vergangenen fünf Jahren explodierten in Chile mehr als hundert selbstgebaute Bomben, die meist nur leichte Schäden an Geldautomaten, Schulen, Restaurants oder Botschaftsgebäuden verursachten. Mehrfach bekannten sich anarchistische Gruppen zu den Anschlägen. Am 11. September wird der 41. Jahrestag des Staatsstreichs gegen den Präsidenten Salvador Allende begangen.

Nach einer Explosion in einem U-Bahnwaggon Mitte Juli hatte die Regierung die Sicherheitsvorkehrungen verschärft und einen Sonderermittler eingesetzt. Der am Montag verwendete Sprengsatz ähnele der im Juli eingesetzten Bombe, sagte der mit den Untersuchungen beauftragte Staatsanwalt Francisco Bravo. (trs/sda/afp)

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