Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras hat am Donnerstag das Einlaufen einer chinesischen Fregatte in den Hafen von Piräus genutzt, um für eine «Verstärkung der Wirtschaftsbeziehungen» mit Peking zu werben. Er rief zu mehr Investitionen aus Fernost auf.
Umgeben von zahlreichen chinesischen Offiziellen sicherte er Peking seine Unterstützung für Investitionen zu. Tsipras trat damit Befürchtungen entgegen, vor allem chinesische Konzerne könnten zu den Leidtragenden gehören, wenn seine Regierung die mit den Gläubigern vereinbarten Privatisierungen tatsächlich abbremsen wird.
Für Unruhe hatte in Peking vor allem die Ankündigung gesorgt, die Privatisierung des Hafens von Piräus werde auf Eis gelegt. Das chinesische Konglomerat Cosco will nämlich grosse Teil der öffentlichen Hafengesellschaft übernehmen.
Am Donnerstag sagte Tsipras, die «strategische Zusammenarbeit» zwischen Griechenland und China habe eine solide Basis und vielversprechende Perspektiven.
So solle Piräus zu einem der wichtigsten Umschlagplätze der Welt werden, wozu chinesische Firmen gebraucht würden, sagte Tsipras. Griechenland sei «das wichtigste Einfallstor» für chinesische Waren, die über den Seeweg nach Europa gelangen. Auch in Kultur und Tourismus solle die Kooperation vertieft werden.
Seine Rede beim Empfang der Fregatte der 18. Flotte erinnerte stark an Reden, die Tsipras' konservativer Vorgänger Antonis Samaras gehalten hat. Beobachter schliessen aber auch nicht aus, dass sich der neue Regierungschef tatsächlich stärker Partnern wie China oder auch Russland zuwendet. (feb/sda/afp)