In der Affäre um den entlassenen Kurator des Medizinhistorischen Museums der Universität Zürich, SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli, tauchen neue Spuren auf. Gemäss einem Bericht der «NZZ am Sonntag» hatte Mörgelis Chef, Flurin Condrau, einen vertraulichen Bericht viel weiter gestreut, als bisher bekannt war.
Bei dem so genannten Akademischen Bericht handelt es sich um das zentrale Dokument, dessen Bekanntwerden die Mörgeli-Affäre auslöste. Seit geraumer Zeit versucht die Zürcher Staatsanwaltschaft abzuklären, wer das Papier im Herbst 2012 dem «Tages Anzeiger» zugespielt hatte. Wie die «NZZ am Sonntag» nun gestützt auf Untersuchungsakten berichtet, hatte Condrau das Papier mindestens vier Personen ausserhalb des Instituts zukommen lassen, darunter einem Ex-Studienkollegen und Chefbeamten der Zürcher Bildungsdirektion und seinem persönlichen Coach in Personalfragen.
Mit zahlreichen anderen Personen, darunter dem Zürcher Staatsarchivar, hatte Condrau sich zudem in der Erstellungsphase des Berichts ausgetauscht. Die Kontrollmechanismen der Universität haben versagt. Während fünf Tagen hatte die Universitätsleitung den Bericht faktisch zur Publikation freigegeben gehabt. Erst später verhängte sie wieder eine Aktensperre. (rey)