Terrorgefahr in Bremen: Deutsche Polizisten durchsuchten am Samstag ein islamisches Kulturzentrum in der Innenstadt.Bild: EPA/DPA
Terrorwarnung in Bremen
Nach der Terrorwarnung in Bremen hat die Polizei eine Person vorläufig festgenommen und mehrere weitere festgesetzt. Ein islamisches Kulturzentrum wurde durchsucht.
28.02.2015, 22:0901.03.2015, 10:22
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Wegen einer möglichen Gefahr durch gewaltbereite Islamisten zeigt die Polizei in Bremen massive Präsenz. Am Samstagabend teilten die Behörden mit, es habe eine vorläufige Festnahme wegen des Verdachts auf eine Straftat gegeben.
Ausserdem seien «jetzt einige in Gewahrsam», sagte ein Polizeisprecher. Dieses Vorgehen werde angewendet, wenn Gefahr drohe. Im Unterschied zur vorläufigen Festnahme muss für eine Ingewahrsamnahme kein konkreter Verdacht auf eine Straftat bestehen. Die Massnahme darf präventiv eingesetzt werden, um eine drohende Gefahr abzuwenden. «Das sind auf jeden Fall Leute, die mit der Gefährdungslage durch islamistische Gewalttäter in Bremen zu tun haben», hiess es weiter.
Polizisten durchsuchten dieses islamische Kulturzentrum in der Bremer Innenstadt
Bild: EPA/DPA
Einzelheiten zu der Aktion in Bahnhofsnähe teilten Polizei und Innenbehörde zunächst nicht mit. Laut einem Bericht von Radio Bremen hat die Polizei mutmassliche Salafisten im Visier. Erst wenn es Ergebnisse gebe, wollten die Ermittler eine Pressekonferenz einberufen, hiess es in dem Bericht.
Am Morgen hatte die Bremer Polizei einen Grosseinsatz wegen einer möglichen Gefahr durch gewaltbereite Islamisten gestartet. Den ganzen Tag über war sie in der Stadt mit schwer bewaffneten Beamten präsent und schützte herausgehobene Orte wie die Jüdische Gemeinde, das Rathaus oder den Marktplatz.
Schwer bewaffnete Polizisten bewachten am Samstag zentrale Orte in Bremen wie das Rathaus oder den Marktplatz.Bild: EPA/DPA
Seit Freitagabend habe es Hinweise einer Bundesbehörde auf Aktivitäten potenzieller islamistischer Gefährder gegeben, hatte die Polizei am Samstagmorgen mitgeteilt.
«Gefahrenlage mit islamistischem Hintergrund»
Informationen vonseiten der Polizei flossen bisher nur spärlich, die Pressemitteilung war kurz und nüchtern: «Seit gestern Abend liegen der Polizei Bremen Hinweise einer Bundesbehörde auf eine mögliche Gefahrenlage mit islamistischem Hintergrund vor», hiess es. Die Polizei habe aus diesem Grund ihre Präsenz im Stadtgebiet erhöht und «erforderliche Schutzmassnahmen im öffentlichen Raum verstärkt».
Aus einer Lageinformation der Sicherheitsbehörden, die Spiegel Online vorliegt, geht hervor, dass die Polizei am Freitag einen dienstlichen Hinweis auf eine «konkrete Anschlagsgefahr» erhalten habe. Dieser Tipp soll vom Bundeskriminalamt gekommen sein. Daraufhin richtete Bremen um 21 Uhr die Sonderkommission «Gold» ein und verstärkte die Sicherheitsmassnahmen. Es würden zwei Personen beschattet, die in Bremen lebten, hiess es weiter.
Bremen gilt als eine Hochburg radikaler Islamisten. Zuletzt wurden nach Angaben von SPD-Innensenator Ulrich Mäurer rund 360 mutmassliche Salafisten vom Verfassungsschutz beobachtet.
Das Heimspiel des Fussballbundesligisten Werder Bremen gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag soll wie geplant stattfinden. Zuletzt hatte Mitte Februar eine Terrorwarnung zur kurzfristigen Absage des Karnevalsumzugs in Braunschweig geführt. Im Januar waren in Dresden eine Pegida-Demonstration und alle weiteren Kundgebungen am gleichen Tag verboten worden.
(sun/dpa/Reuters/AFP)
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