«Fotografiert mit dem iPhone»: Mit grossflächigen Plakaten bewirbt Apple seine Handy-Kamera.
bild: via seilers-werbeblog
Apple verspricht in der Werbung für das neue iPhone 6S die beste Kamera, die ein iPhone je hatte. Doch ein Labortest von Kamera-Experten sowie ein Blindtest der watson-Leser kommen zu einem anderen Resultat.
Das neue iPhone 6S gleicht dem iPhone 6 wie ein Ei dem anderen. Verständlich also, dass Apple die neue 12-Megapixel-Kamera – in älteren Modellen steckt eine 8-MP-Kamera – in der Werbung hervorhebt: «Die beliebteste Kamera der Welt ist so fortschrittlich wie nie», schreibt der US-Konzern. Ist sie das wirklich?
Bei watson lassen wir die Leser jeweils in Blindtests wählen, ob ihnen die mit Smartphone A oder B geschossenen Fotos besser gefallen. Blindtest heisst in diesem Zusammenhang, dass der Leser nicht weiss, mit welchem Handy-Modell das Foto geknipst wurde. Das Resultat ist somit unverfälscht von Vorurteilen. Im neusten Blindtest haben wir das neue iPhone 6S gegen das ein Jahr alte iPhone 6 antreten lassen. Das überraschende Ergebnis: 64 Prozent der Leser gefallen die Fotos mit dem älteren iPhone besser.
Dieses für Apple wenig schmeichelhafte Ergebnis wird nun durch einen Labortest gestützt. Die Kamera-Experten des renommierten Kamera-Portals DxOMark haben das neuste iPhone in einem standardisierten Test mit den Kameras anderer bekannter Handy-Hersteller verglichen. Das iPhone 6S schafft es gerade mal auf Platz 10 der besten Kamera-Handys. Konkret erreicht die neue iPhone-Kamera exakt die gleiche Punktzahl wie das Vorgängermodell.
Die Kamera im iPhone 6S (12 Megapixel) bietet laut Labortest genau die gleiche Qualität wie das Vorgängermodell. Das Sony Xperia Z5 soll aktuell die beste Kamera (23 Megapixel) haben. Gefolgt von Samsungs Galaxy S6 Edge, Google Nexus 6P und LG G4.
Die Grafik kann mit einem Tipp darauf vergrössert werden: DxOMark
Um es in aller Deutlichkeit zu sagen: Das neue iPhone macht für ein Handy keineswegs schlechte Fotos. Es knipst bloss schlechtere Fotos, als es Apple in der Werbung suggeriert – und es schiesst im Durchschnitt schlechtere Fotos, als die Kameras, in den Top-Handys von Sony, Samsung, LG und Motorola, die allesamt günstiger sind. Im Durchschnitt heisst, dass je nach Situation das iPhone 6S durchaus einen Kameravergleichstest für sich entscheiden kann.
Generell sind die Unterschiede der Handy-Kameras bei den teuersten Modellen eher gering. So attestiert DxOMark der neuen iPhone-Kamera etwa, dass sie bei gutem Tageslicht geringfügig mehr Details einfängt als das Vorgängermodell.
Auch die Qualität des Testsiegers, sprich die Kamera im Sony-Handy, ist nicht unumstritten: Das Mobile-Portal Curved stellt gar in Frage, ob in der Sony-Kamera tatsächlich ein 23-Megapixel-Sensor steckt. Übrigens: Sony liefert auch die Kamera-Sensoren für das iPhone.
Das Fazit: Die Schlussfolgerung der Kamera-Experten ist ernüchternd: Apple bekunde Probleme, bei der Kamera-Technologie mit der Konkurrenz mitzuhalten. Was der Fachtest enthüllt, bestätigen auch die Blindtests von watson immer wieder: Wenn die Leser nicht wissen, ob sie ein Foto des iPhones oder eines anderen Herstellers vor sich haben, entscheiden sie sich meist für das Foto, das nicht mit dem iPhone geknipst worden ist. Siehe hier:
Die Belastung durch elektromagnetische Strahlung bei Handys ist seit Jahren ein umstrittenes Thema. Wir zeigen, welche Handys besonders stark strahlen – und welche diesbezüglich vorbildlich sind.
Meist werden Smartphones nach Aspekten wie Marke, Betriebssystem oder Design ausgesucht, für manche Menschen ist aber ein anderes Kriterium mitentscheidend: Der Strahlungswert. Handy-Hersteller geben daher für jedes Modell den so genannten SAR-Wert an: Je kleiner der SAR-Wert ist, desto geringer ist die Strahlung, die der Körper aufnimmt.
Der SAR-Wert gibt also an, wie viel Strahlungsleistung (Watt) vom menschlichen Körper (Kilogramm) maximal aufgenommen wird. Der empfohlene SAR-Wert …