Per Knopfdruck weniger Strom verbrauchen: Mit iOS 9 erhalten die iPhone-User einen «Low Power Mode», der laut Apple die Akkulaufzeit um mehrere Stunden verlängert.
Wer den Stromspar-Modus aktiviert, muss natürlich gewisse Einschränkungen hinnehmen. So werden diverse Anwendungen, respektive Dienste, abgeschaltet, die im normalen Betrieb ohne zutun des Nutzers unbemerkt im Hintergrund laufen. Beispielsweise werden Apps nicht mehr automatisch aktualisiert und E-Mails landen erst auf dem Gerät, wenn man sie aktiv vom Mail-Server abruft.
Laut Apple benötigt iOS 9 generell weniger Strom als das aktuelle System: Versprochen wird bis zu einer Stunde mehr Nutzungszeit durch System-Verbesserungen.
Unter iOS 9 lässt sich Apples mobiler Browser Safari so erweitern, dass bestimmte Web-Inhalte blockiert werden. Dazu gehören Bilder, nervige Pop-up-Fenster und Werbe-Einblendungen. Die Safari-Nutzer profitieren, indem «getrimmte» Webseiten schneller laden und der Akku geschont wird. Ausserdem soll die Sicherheit beim Surfen erhöht werden.
Potenziell betroffen sind alle Firmen, die von Online-Werbung profitieren oder mit dem Kampf gegen Web-Anzeigen Geld verdienen. Der bekannteste Anbieter ist Adblocker Plus.
Interessant: Mit der neuen Safari-Erweiterung lassen sich auch Cookies blockieren. Diese sind aber die Grundlage, um etwa eine Paywall durchzusetzen und zu überwachen.
Der Werbeblocker wird nicht vorinstalliert sein, sondern muss in den Safari-Einstellungen, versteckt in einem Untermenü, aktiviert werden. Die technischen Details erklärt Apple auf dieser Seite, die sich an Entwickler richtet.
Warum tut Apple dies? Der grosse Rivale Google verdient viel Geld mit Online-Werbung auf iOS-Geräten. Dies könnte sich ändern. Ausserdem könnte sich Apple mit dem Schachzug einen grösseren Anteil am Werbekuchen holen. Denn mit iOS 9 lancieren die Kalifornier eine eigene «News»-App, bei der sich die Werbung nicht blockieren lässt.
Als iOS 8 im vergangenen Herbst herauskam, mussten viele Nutzer feststellen, dass sie zu wenig freien Speicherplatz hatten – zumindest für eine Aktualisierung ohne Kabel. Mit iOS 9 schrumpfen die System-Update laut Apples Ankündigung um zwei Drittel.
Der bislang vierstellige (einfache) Code zum Entsperren des Geräts wird unter iOS 9 abgeschafft, neu sind sechs Zahlen erforderlich. Wer noch mehr Sicherheit wünscht, kann natürlich auch einen längeren Code festlegen, bestehend aus allen möglichen Zeichen.
Die Bedienung wird für viele Nutzer nicht erschwert: Auf iOS-Geräten mit Fingerabdruck-Scanner (TouchID) muss der Code nur noch in Ausnahmefällen eingegeben werden.
Mit iOS 9 sollen lästige «Unbekannte Anrufer» weniger lästig sein. Während das iPhone läutet, durchforstet das System die E-Mails des Gerätebesitzers und sucht auch im Web, ob die Anrufernummer irgendwo auftaucht. Das Resultat wird umgehend angezeigt.
Apple wird iOS 9 im Herbst als kostenlosen Download herausgeben. Das neue mobile System läuft auf folgenden Geräten: