Wir befinden uns im Jahre 2016 nach Christus. Ganz Deutschland weiss, dass man ERST die ganzen peinlichen Websites schliesst, BEVOR man einen Screenshot herumschickt.
Ganz Deutschland? Nein, in einem von einem unstillbar geilen Bürgermeister regierten Dorf in Deutschland hört ein Fummelfritze nicht auf, sich der Vernunft zu widersetzen. Denn das Leben ist nicht leicht für den Bürgermeister von Quickborn, der in seiner Frei Amtszeit gerne mal auf Schmuddelseiten surft, um seinen Jürgen zu würgen ...
Nun gut, Quickborn in Norddeutschland ist kein Dorf, sondern eine Stadt, aber der Rest der Geschichte stimmt: «Steht der Bürgermeister von Quickborn auf Klick-Porn?», fragte «Bild» forsch und postete den Screenshot, den der CDU-Politiker Thomas Köppl veröffentlicht hatte. Der 50-Jährige hatte eigentlich NUR einen Auszug aus dem deutschen Grundgesetz zeigen wollen, um den politischen Gegner von der AfD anzugreifen.
Leider hat er dabei – um im Bild zu bleiben – seine Verteidigung völlig offen gelassen: In weiteren offenen Tabs waren nicht weniger als fünf Pornoseiten offen. «German slut punished» ist nicht etwa eine Überschrift in der englischsprachigen Berichterstattung über den Fall, sondern eine der nicht gerade politischen Websites, die Köppl angesurft hat. Wir lernen dazu: «xHamsters GRATIS Porn» gibt es offenbar auch. Porno-Hamster? Da machst du dicke Backen!
Bild klärt uns übrigens noch auf, dass Bürgermeister Köppl verheiratet ist und zwei erwachsene Söhne hat. Das soll wohl irgendwie moralisierend sein, aber eigentlich zeigt diese kleine Fauxpas-Fabel ja nur, dass Pornographie in der (politischen) Mitte der Gesellschaft tief verankert ist.
(phi)