Digital
Elon Musk

Ransomware-Bande droht Elon Musk – angeblich SpaceX-Baupläne gestohlen

Ransomware-Bande droht Elon Musk – angeblich SpaceX-Baupläne gestohlen

14.03.2023, 16:4814.03.2023, 16:59

Auf der Leak-Site der berüchtigten Ransomware-Bande Lockbit ist am Montagabend eine brisante Drohung veröffentlicht worden: Die Cyberkriminellen kündigen die Versteigerung von Bauplänen des Weltraum-Unternehmens SpaceX an.

Es soll sich um rund 3000 von SpaceX-Ingenieuren beglaubigte technische Zeichnungen handeln, die angeblich dem SpaceX-Zulieferer Maximum Industries gestohlen wurden.

Der Countdown läuft. Die Online-Erpresser drohen mit der Veröffentlichung aller gestohlenen Daten.
Der Countdown läuft. Die Online-Erpresser drohen mit der Veröffentlichung aller gestohlenen Daten.screenshot: watson

Elon Musk verspottet

Offenbar ist das Opfer nicht bereit, die von den Erpressern geforderte mutmasslich hohe Summe zu bezahlen. Deshalb drohen sie nun mit einer Versteigerung der gestohlenen Dokumente. Als Beweis haben sie drei Screenshots veröffentlicht. Einer zeigt eine Geheimhaltungserklärung (NDA), die von SpaceX stammt und sich an Maximum Industries richtet.

Bild
screenshot: watson

In der Mitteilung auf der anonymen Webseite wird auch der SpaceX-Chef verspottet: «Elon Musk, wir werden Ihnen helfen, Ihre Zeichnungen an andere Hersteller zu verkaufen – bauen Sie das Schiff schneller und fliegen Sie davon.»

Schadenspotenzial unklar

Man werde die Auktion am 20. März starten, kündigen die Kriminellen an. Auf der Leak-Site läuft ein Timer, der die verbleibende Zeit bis zur angeblichen Veröffentlichung zeigt.

Maximum Industries stellt gemäss Angaben auf der eigenen Website hochpräzise Bauteile her, die mittels Hochdruck-Wasserstrahl- und Laser-Technologie zugeschnitten werden.

Inside-it.ch kommentiert:

«Diese Bauteile können komplexe Formen haben, aber es handelt sich trotzdem nur um Grundbausteine, die zusammen mit Zehntausenden von anderen Bauteilen anderer Zulieferer irgendwo in einem Raumschiff verbaut werden. Viel Spass dabei, aus 3000 dieser Teile ohne weitere Anleitungen irgendetwas Funktionierendes zu rekonstruieren, auch wenn es nur etwas Einfaches wie eine Klospülung für die Schwerelosigkeit wäre.»

Weder SpaceX noch Maximum Industries wollten eine Stellungnahme abgeben, wie das Online-Medium The Register schreibt, das den Fall publik gemacht hat.

Ein weiteres mutmassliches LockBit-Opfer, Royal Mail in Grossbritannien, nahm im Februar internationale Postsendungen wieder auf, nachdem es den Betrieb im Vormonat nach einem «Cyber-Vorfall» massiv eingeschränkt hatte. Das Unternehmen weigerte sich, einer «absurden» Lösegeldforderung von 80 Millionen Dollar nachzukommen.

Bei LockBit 3.0 (auch bekannt als LockBit Black) handelt es sich um eine Weiterentwicklung einer Schadsoftware, die mutmasslich in Russland entwickelt wurde. Die Anbieter betreiben «Ransomware as a Service» (RaaS), das heisst, sie stellen die Angriffswerkzeuge Dritten gegen Geld zur Verfügung.

Quellen

(dsc)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Ransomware – Angriff der Verschlüsselungstrojaner
1 / 22
Ransomware – Angriff der Verschlüsselungstrojaner
Wenn diese hässliche Fratze auf dem Bildschirm auftaucht, ist es zu spät ...
quelle: screenshot: youtube
Auf Facebook teilenAuf X teilen
SpaceX befestigt Kamera an Rakete – und liefert spektakulärer Bilder
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Hunderte Stellen in der Schweiz in Gefahr: Swisscom will Jobs ins Ausland verlagern
Der Staatskonzern will Kosten optimieren. Deshalb werden Aufgaben in der Software-Entwicklung ins Ausland verschoben. Das könnte zu Entlassungen führen.
Das Schreckensgespenst des «Nearshoring» geht um bei der Swisscom. Wie viele Unternehmen aus dem IT-Bereich unterhält der Telekom-Konzern in mehrheitlichem Staatsbesitz Entwicklungsabteilungen im Ausland. Dort kann Personal beschäftigt werden, das weniger verdient als die Kolleginnen und Kollegen in der Schweiz.
Zur Story