Jugendliche dürfen in China künftig nur noch an durchschnittlich drei Tagen pro Woche für jeweils eine Stunde an Online-Spielen teilnehmen: Dies berichtete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua laut Berichten vom Montag.
Die Einschränkung gehöre zu einem Massnahmenkatalog der chinesischen Regulierungsbehörde. Demnach dürfen Anbieter von Online-Games diese Jugendlichen nur noch von Freitag bis Sonntag, von 20 Uhr bis 21 Uhr, zugänglich machen. Eine Ausnahme bildeten chinesische Feiertage, an denen dürfe zusätzlich jeweils eine Stunde gespielt werden.
Mit durchschnittlich mehr als 100 Millionen Nutzerinnen und Nutzern pro Tag gilt das von Tencent entwickelte Spiel «Honor of Kings» als eines der beliebtesten Online-Spiele in China. Das Game wurde in letzter Zeit von den chinesischen Staatsmedien wegen seines Suchtpotenzials kritisiert.
Der chinesischen Regulierungsbehörde zufolge soll die «körperliche und geistige Gesundheit» von Jugendlichen geschützt werden, indem die «exzessive Nutzung von Online-Spielen» verhindert werde. Dadurch würden Jugendliche vor einer Abhängigkeit von derartigen Angeboten bewahrt.
«Spiegel Online» ruft in Erinnerung, dass der chinesische Tencent-Konzern «in einer Art von vorauseilendem Gehorsam» bereits im Juli von sich aus Massnahmen eingeführt habe, «die dafür sorgen sollten, dass Jugendliche nachts keine Online-Videospiele mehr spielen können.» Seither dürfe bei Tencent nach 22 Uhr nur noch spielen, wer sich per Gesichtserkennung als erwachsene Person ausweisen könne.
Den Behörden sei der freiwillige Vorstoss des Internetkonzerns offensichtlich nicht genug gewesen. Ohnehin müssten sich Online-Spieler in China unter echtem Namen registrieren, bevor sie an Online-Games teilnehmen können.
In den vergangenen Monaten habe das Regime in Peking immer wieder gegen die im Land erstarkenden Internetkonzerne durchgegriffen. Jack Mas Internetkonzern Alibaba etwa sei wegen angeblichen Marktmissbrauchs eine Rekordstrafe von umgerechnet 2,3 Milliarden Euro aufgebrummt worden.
(dsc, via spiegel.de)
Das nenn ich ein radikaler Eingriff in das private Leben.
Einfach unvorstellbar.