Kelly Ellis arbeitete vier Jahre lang als Software-Entwicklerin für Google. In mehreren Tweets offenbarte sie am Samstag den Grund, warum sie dem Internetgiganten 2014 den Rücken gekehrt hat: Ellis sei von Vorgesetzten sexuell Belästigt worden. Meldungen bei der Personalabteilung hätten gar nichts bewirkt.
«Er ist ein technischer Leiter bei Google. Er hat mich sexuell belästigt, Google hat nichts dagegen unternommen. Sie haben mich gerügt statt ihn», schreibt sie in einem Tweet, den Buzzfeed festgehalten hat. Ellis' hat ihren Twitter-Account mittlerweile auf privat gestellt.
Sie beschrieb mehrere Vorfälle, in denen Vorgesetzte anzügliche Kommentare über sie und andere Frauen gemacht hätten, offenbar ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Bei einem Trip nach Maui habe ihr Chef etwa gesagt: «Es kostet mich meine ganze Selbstbeherrschung, dir nicht an den Arsch zu greifen.»
Nach ihren Äusserungen erhielt Ellis auf Twitter Zuspruch, aber auch Beschimpfungen und sogar Vergewaltigungsdrohungen.
Ellis, die heute bei der Blog-Plattform Medium arbeitet, kündigte nach ihren Schilderungen an, nicht weiter über das Thema reden zu wollen. «Ich habe gesagt, was ich zu sagen habe, jetzt geh ich wieder programmieren.» Google hat auf mehrmalige Anfragen von Buzzfeed bislang nicht reagiert. (rey)