Okay, die meisten von uns mögen ja Apple-Produkte. iPhone und iPad? Super Sache. Klar. Aber mit iOS 8 strapaziert die Firma mit dem angebissenen Apfel im Logo gehörig die Nerven der Kunden. Wir sprechen jetzt nicht von den Kinderkrankheiten und Sicherheitslücken, die bei allen Betriebssystemen üblich sind. Das neue iOS 8 steht seit zwei Monaten als Gratis-Download bereit. Doch noch immer sind 44 Prozent der iPhone-Nutzer mit einer alten Betriebssystem-Version unterwegs. Was läuft da schief?
Stand 12. November 2014: Über 40 Prozent der iPhone-Nutzer haben eine veraltete Betriebssystem-Version
Fragt man im Bekanntenkreis, warum er oder sie iOS 8 zwei Monate nach der Veröffentlichung noch nicht installiert habe, erhält man stets die gleiche Antwort: «Ich habe nicht genug freien Speicherplatz.» Das Update auf iOS 8 ist knapp über 1 Gigabyte (GB) gross, benötigt aber 5,8 GB freien Speicher auf dem iPhone zum Entpacken und Installieren.
Warnmeldung auf dem iPhone: Das Update kann nicht installiert werden. Für die Aktualisierung auf iOS 8 braucht man fast sechs Gigabyte freien Speicher.
Diese Fehlermeldung kennen fast alle, die ein iPhone mit 16 oder 8 GB Speicher besitzen.bild: via caschy
Beim iPhone 5C stehen von den 8 GB nur 4,9 GB für eigene Apps, Fotos, Musik und das System-Update zur Verfügung. Zu wenig für iOS 8!
Smartphone-Nutzer können das Bild per Klick vergrössern.screenshot: Apple webseite
Apple verkauft noch immer zahlreiche iPhones mit lediglich 8 und 16 GB Speicher. Das iPhone 5C bietet Apple auf seiner Website inzwischen ausschliesslich mit 8 GB für 449 Franken an. Ursprünglich verkaufte man das 5C immerhin mit 16 GB. Das ist ein schlechter Scherz, da das Betriebssystem bereits gut 3 der 8 GB Speicher belegt. Dem Kunden verbleiben direkt nach dem Kauf maximal 4,9 GB freier Speicher für Apps, Musik etc. Das Update auf iOS 8 benötigt aber 5,8 GB. Die Konsequenz: Ohne Umweg über einen PC oder Mac mit iTunes ist es quasi unmöglich, das Update zu installieren.
Auch die zahlreichen Nutzer mit einem 16-GB-iPhone laufen unweigerlich in die Speicherplatz-Falle, wenn sie ein paar Apps, Fotos und Musik auf ihrem Gerät haben. Und wer hat dies nicht?
All dies wäre kein Problem, könnte man den internen Speicher per Speicherkarte erweitern. Auch die Konkurrenz verkauft Smartphones mit nur 8 GB Speicher. Die Kunden können bei diesen Budget-Geräten den kleinen internen Speicher in aller Regel per Speicherkarte erweitern. Bekanntlich geht genau dies beim iPhone nicht. Der Verdacht liegt nahe: Apple verkauft lieber teure iPhones mit 64 und 128 GB Speicher, statt günstige Speicherkarten.
2. So reagieren die Nutzer
Reaktion auf Twitter
Die Speichergröße von iOS 8 ist Apple’s Art zu sagen: “Haha, ihr Versager mit 16GB! Kauft nächstes Mal mehr Speicher und macht uns reicher!”
Wer im September extra seine Musik, Fotos oder Games für iOS 8 gelöscht hatte, durfte sich wenige Wochen später erneut ärgern. Das Update auf iOS 8.1 war zwar «nur» 999 Megabyte gross, benötigt jedoch für die Installation 4,8 GB freien Speicher.
4. Warum Apple trotzdem profitiert
Die Kunden mögen sich über grosse Updates und iPhones mit kleinem Speicher noch so ärgern, am Ende profitiert Apple so oder so. Einige kaufen sich ein neues iPhone mit grösserem Speicher, andere verlagern ihre Daten vom Handy in den Online-Speicher iCloud. Auch dort hält Apple die Nutzer an der kurzen Leine. Gratis erhält man 5 GB, deutlich weniger als bei Microsoft und Google, die mindestens 15 GB Gratis-Speicher offerieren. Ist die iCloud-Backup-Funktion aktiviert, füllen E-Mails, Fotos und andere Daten den Online-Speicher ruckzuck. Wer mehr Platz benötigt, kann weiteren Speicherplatz mieten. Fazit: Egal was Sie tun, Apple gewinnt.
5. Wie Sie iOS 8 doch noch installieren
Wer zu wenig freien Speicher für das iOS 8 Update hat, kann iOS 8 einfach über iTunes am PC/Mac laden und installieren.
Neben dem Over-the-Air-Update über das WLAN bietet Apple die Möglichkeit, das Gerät über iTunes auf den neuesten Stand zu bringen. Dazu muss das iPhone per USB-Kabel an einen Computer angeschlossen werden, auf dem iTunes installiert ist. Nun öffnen Sie iTunes, wählen Ihr iPhone aus und im nächsten Schritt die Option «Nach Update suchen».
Wenn Sie, wie viele Jugendliche heutzutage, keinen Computer mehr besitzen, können Sie versuchen, möglichst viele Fotos in Cloud-Apps wie Dropbox, OneDrive und Google Drive auszulagern. Schaltet man in den Dropbox-Einstellungen den Kamera-Upload ein, lädt die App alle Bilder und Videos aus dem iOS-Aufnahmen-Ordner automatisch in den Ordner «Kamera-Uploads» Ihrer Dropbox. Hat der Upload geklappt, können Sie die Fotos auf dem iPhone löschen und hoffen, dass der freie Speicherplatz nun ausreicht. Doch Vorsicht: Sensible Daten gehören generell nicht in die Cloud – schon gar nicht unverschlüsselt.
Weitere Tipps zum Sparen von Speicherplatz auf dem iPhone finden Sie hier.
Mehr zum Thema iPhone
Kennst du schon die watson-App?
85'000 Menschen in der Schweiz nutzen bereits watson für die Hosentasche. Und die Bewertungen sind top: 5 von 5 Sternen. Willst auch du mit watson auf frische Weise informiert sein? Hol dir jetzt die kostenlose App für iPhone/iPad und Android.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
papagei9
17.11.2014 09:51registriert März 2014
"Wenn Sie, wie viele Jugendliche heutzutage, keinen Computer mehr besitzen" - ist das ein Witz? Ich kenne keine Jugendliche, die nicht einen eigenen Laptop/PC haben, oder zumindest einen in der Familie mitbenutzen können. Ebenfalls sind ausreichende Laptops ab 400-500 CHF erhätlich. Und wer Musik auf sein iPhone laden will, braucht zwingend einen Computer (ausser er kauft die Musik in iTunes).
Der Trend geht längstens nicht zu Smartphones und weg von PC's.. Man versuche, Office-Arbeiten auf dem Smartphone zu erledigen, da wird man wahnsinnig.
Das steckt hinter der Swiss-SMS, die Tausende Schweizer erhalten
Aktuell geht eine neue Phishing-Welle durch die Schweiz. In dieser neuesten Variante versprechen die Betrüger eine Punktesumme, die die Betroffenen bei der Swiss haben. Warum bei solchen Nachrichten Vorsicht geboten ist und was du bei Erhalt tun solltest, erfährst du hier:
Der Trend geht längstens nicht zu Smartphones und weg von PC's.. Man versuche, Office-Arbeiten auf dem Smartphone zu erledigen, da wird man wahnsinnig.