Die Handelsplattform für Kryptowährungen Coinbase ist nach eigenen Angaben Opfer eines Cyberangriffs geworden. Hacker hätten Nutzerdaten erbeutet und das Unternehmen kontaktiert, um 20 Millionen Dollar zu fordern, damit der Vorfall nicht öffentlich würde.
Coinbase habe die Zahlung eines Schweigegeldes abgelehnt, hiess es am Donnerstag.
Coinbase ist der wichtigste Handelsplatz für Kryptowährungen in den USA. Den Angaben nach bestachen die Cyberkriminellen Kundendienstmitarbeiter im Ausland. «Diese Insider missbrauchten ihren Zugang zu den Kundenbetreuungssystemen, um die Kontodaten einer kleinen Untergruppe von Kunden zu stehlen.»
Den Angaben nach hatten die Angreifer keinen Zugang zu Passwörtern, sie hätten jedoch eine Reihe von Nutzern dazu gebracht, ihnen Geld zu überweisen. Der Datendiebstahl betraf demnach weniger als ein Prozent der Coinbase-Nutzerinnen und -Nutzer weltweit.
Dennoch geht die Krypto-Plattform von erheblichen Verlusten aus. Die genannte Spanne könne sich durch «weitere potenzielle Verluste, Schadensersatzforderungen und mögliche Rückforderungen» noch «erheblich erhöhen oder verringern», erklärte ein Sprecher.
Laut einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht geht das Unternehmen von Kosten wegen des Vorfalls zwischen 80 und 400 Millionen Dollar aus. Betroffene Kunden sollen vollumfänglich entschädigt werden.
Die litauische Techjournalistin Jurgita Lapienytė, Chefredaktorin von Cybernews, kommentierte zum Fall:
Für normale User sei dieser Vorfall eine Erinnerung daran, wachsam zu bleiben. Ihr Ratschlag:
An der New Yorker Börse ging es für die Coinbase-Aktie am Donnerstagabend steil bergab.
(dsc)