Jeder neunte Schweizer investiert in Kryptowährungen. Die meisten tun dies aber weniger aus Renditegründen als aus Neugier. Dies zeigt eine Studie der Hochschule Luzern im Auftrag von Postfinance.
Das Interesse an Kryptoanlagen sei in der Schweizer Bevölkerung insgesamt nur mässig, lautet das Fazit der am Freitag veröffentlichten Studienergebnisse. Nur knapp 8 Prozent der Befragten interessieren sich «eher stark» oder «sehr stark» dafür. Gut vier Fünftel der Bevölkerung haben hingegen noch nie in Kryptoanlagen investiert.
Am bekanntesten sind in der Bevölkerung die Kryptowährungen Bitcoin (87 Prozent) und Ether (35 Prozent).
Jüngere Generationen, Männer und Personen mit höherem Einkommen sind stärker interessiert. So sind 17 Prozent der befragten Männer in Kryptowährungen investiert, aber nur 6 Prozent der Frauen.
Bei Personen mit einem Jahreseinkommen von über 150'000 Franken sind es 22 Prozent, bei jenen mit weniger als 25'000 Franken nur 6 Prozent. Und bei der GenZ (13 Prozent) und der GenY (18 Prozent) sind es deutlich mehr als bei den Babyboomern (4 Prozent).
Die Mehrheit investiert zudem nur kleinere Beträge in Kryptowährungen. Dies deutet laut den Studienautoren darauf hin, dass viele Investitionen eher experimentellen Charakter haben. So halten 31 Prozent der Befragten weniger als 1000 Franken in Kryptowährungen. Die am häufigsten genannte Motivation für ein Krypto-Investment ist Neugier oder Interesse (71 Prozent), gefolgt von der Aussicht auf Rendite (50 Prozent).
Die Renditechancen und die Diversifikation des Anlageportfolios seien also nicht unwichtig, so die Autoren der Studie. Insgesamt spielten sie für viele Anlegerinnen und Anleger aber (noch) eine untergeordnete Rolle. Die bei Krypto-Investorinnen und -Investoren beliebtesten Anbieter für den Handel mit Krypto-Assets sind laut der Studie Revolut, Swissquote und Binance.
Die Studie basiert den Angaben zufolge auf einer Online-Befragung von 3017 in der Schweiz wohnhaften Personen zwischen 18 und 74 Jahren durch ein Marktforschungsinstitut. Die Umfrage sei in Bezug auf Alter, Geschlecht, Bildung und Sprachregion der Befragten repräsentativ für die Schweiz. (sda/awp)