«Wenn ich den Hund wiedersehe, kriegt er eine Taube geschenkt»
Hannes Sigrist, Ihr «Hund und Taube»-Clip hat sich über die Landesgrenze hinaus verbreitet. War das gewollt?
Jein. Ich war am Helvetiaplatz in Zürich und habe die Szene zufällig gesehen und ehe ich mich versah, war ich bereits am Filmen.
Der Ruhm gebührt also dem Hund und nicht Hannes Sigrist?
(Lacht) Ja, irgendwie schon. Aber ohne diese Aufnahme wäre der Hund nicht bekannt worden.
Haben Sie mit einer derart grossen Begeisterung – besonders im englischsprachigen Raum – gerechnet?
Ehrlich gesagt ja. Der Clip entspricht mit seinen rund 20 Sekunden genau der gefragten Länge.
Also ist die richtige Länge das Mass aller Dinge, um im Internet Aufmerksamkeit zu erlangen?
Ich würde eher sagen: Tier plus Spannung gleich viral.
Ach ja, ehe ich’s vergesse – war das Ihr Hund?
Nein.
Kann man so einen Clip vermarkten?
Die Urheberrechte gehören nach wie vor mir. Englischsprachige Plattformen haben eine Lizenz zur Ausstrahlung für TV-Kanäle wie MTV oder Fox erworben und können mit dem Verkauf einen Erlös erzielen.
Kann man damit viel verdienen?
Kommt ganz auf den Lizenzverträge an. In der Regel kriegen Clip-Urheber rund 70 Prozent und die Plattformen 30 Prozent der Einkünfte. Wie viel das am Ende ist, hängt davon ab, wie oft und unter welchen Konditionen das Video bei den TV-Sendern platziert werden kann.
Bekommt der Hund auch was davon ab, wenn er schon die Taube nicht fassen kann?
Aber natürlich. Wenn ich den Hund wiedersehe, kriegt er eine Taube geschenkt. Mit Reis gebraten vom Ah Hua-Restaurant am Helvetiaplatz. «Taube süsssauer» quasi.
