Dieses Smartphone könnte das Smartphone sein, auf das du gewartet hast: nicht zu gross, nicht zu klein. Nicht zu teuer, aber auch kein Billig-Handy. Kein ausgefallenes Design, dafür ein starker Akku. Keine überflüssigen Apps, dafür sieben Jahre Software-Updates. Dazu ein hochwertiges Display, eine gute Kamera, ein mehr als ausreichend schneller Prozessor – und wasserdicht ist es auch.
Es klingt ein bisschen zu schön, um wahr zu sein: Google hat ein Handy gebaut, das nicht Design-Fans oder Technik-Enthusiasten anspricht, sondern alle, die einfach ein bezahlbares Smartphone wollen, das für die nächsten Jahre gut genug ist.
Entsprechend kostet es nicht 1000 Franken, wie es heutzutage bei den Top-Modellen üblich ist. Google empfiehlt für das Pixel 9a mit 128 GB Speicher einen Preis von 499 Franken. Im Einzelhandel wird es erfahrungsgemäss bald günstiger zu finden sein. Das Vorjahresmodell Pixel 8a startete ebenfalls bei 499 Franken, inzwischen bekommt man es für 370 Franken.
Was Googles Mittelklasse-Smartphone kann und was nicht, zeigt der folgende Testbericht.
Das neuste Pixel ist erfrischend zweckmässig designt: So besteht die Rückseite nicht aus Glas, wie es bei teureren Smartphones von Google, Apple und Samsung seit Jahren üblich ist, sondern aus Kunststoff, der bei einem Sturz nicht in die Brüche geht. Minderwertig fühlt sich die matte Rückseite meines Testgeräts in Schwarz deswegen keineswegs an.
Die offensichtlichste Designänderung ist der verschwundene Kamerabalken auf der Rückseite. Stattdessen gibt es – wie gefühlt letztmals vor zehn Jahren – eine kleine, unauffällige Kamera. Das wirkt ungewohnt und auf den ersten Blick fast billig. Im Alltag dürften es aber viele begrüssen, dass das Gerät vollständig eben auf dem Tisch liegt.
Den guten Gesamteindruck verstärkt der ebenfalls matte Aluminiumrahmen, der einen hochwertigen und robusten Eindruck hinterlässt. Wie bei den teureren Pixel-9-Geräten sind die Seiten des Geräts nun flach. Eine Designsprache, die auch Apple und Samsung bei ihren weit teureren Modellen wählen.
Auf der Vorderseite fallen die Displayränder markant aus, was aber in der Mittelklasse üblich ist. Die Ränder sind nun immerhin auf allen Seiten gleich breit, also symmetrisch, was einfach besser aussieht. Dadurch wächst das mittelgrosse Display von 6,1 Zoll beim Pixel 8a auf 6,3 Zoll beim Pixel 9a an. Dies, ohne dass das Gerät merklich grösser wurde.
An die verglichen mit den teureren Pixel-Geräten breiteren Ränder gewöhnt man sich. Viel wichtiger ist, dass Google ein richtig gutes OLED-Display verbaut. Es ist ausgesprochen hell und bleibt selbst im direkten Sonnenlicht gut ablesbar. Es schlägt sich in dieser Hinsicht weit besser als das mit 630 Franken deutlich teurere iPhone 16e.
Subjektiv bemerke ich keinen Unterschied zum Display des Pixel 8 Pro und 9 Pro, was wohl auch daran liegt, dass es eine hohe Bildwiederholrate von 120-Hertz beherrscht, also sanfte Scrollvorgänge ermöglicht. Den 120-Hz-Modus muss man allerdings mit der Option «Smooth Display» in den Einstellungen manuell aktivieren. Die Voreinstellung liegt bei 60 Hz, was den Akku schont.
Frühere Pixel waren keine Akkuwunder. Google hat deshalb reagiert und spendiert dem Pixel 9a einen grossen Akku mit 5100 mAh. Beim quasi gleich grossen und gleich schweren Pixel 8a waren es 4492 mAh. Zusammen mit dem effizienteren Prozessor ermöglicht dies eine bis zu 25 Prozent längere Akkulaufzeit. Zwei Tage Laufzeit bei moderater Nutzung sind realistisch.
Die grössere Akkukapazität ist notwendig, da das Smartphone für eine Lebensdauer von mindestens sieben Jahren ausgelegt ist. Google hat daher bereits angekündigt, dass das Pixel 9a eine neue Akku-Schutzfunktion erhält, welche die Spannung nach 200 Ladezyklen schrittweise reduziert. Google verringert also bei älteren Akkus die maximale Kapazität und Ladgeschwindigkeit, was die Akku-Lebensdauer verlängern soll.
Selbst ein fabrikneues Pixel 9a lädt mit maximal 23 Watt am Kabel oder 7,5 Watt drahtlos relativ gemächlich. Bei mir war der grosse Akku nach 30 Minuten zu 47 Prozent geladen, eine Vollladung dauerte etwa 1 Stunde und 40 Minuten. Das Smartphone dürfte also eine gute Wahl sein, wenn du deinen Akku möglichst lange nutzen willst, und keine so gute Wahl, wenn du die schnellstmögliche Ladezeit willst.
Das Mittelklasse-Pixel läuft mit dem gleichen Prozessor wie die teureren Pixel-9-Geräte. Es erstaunt somit kaum, dass die Performance im Alltag mehr als ausreichend ist.
Erwähnt sei: Googles aktueller Chip, Tensor G4, kann weiterhin nicht mit der Leistung von Samsung und Apple mithalten. In der Praxis zeigt sich aber einmal mehr, dass Pixel-Geräte mit weit weniger Leistung trotzdem flüssig laufen. Einen Unterschied zum mehr als doppelt so teuren Galaxy S25 Ultra mit dem aktuell schnellsten Mobile-Prozessor bemerkte ich nur beim Bearbeiten von Videos und bei der teils deutlich längeren Ladezeit von grafisch sehr anspruchsvollen Spielen.
Sowohl mit der Hauptkamera als auch mit dem Weitwinkelobjektiv sind in allen Lichtsituationen schöne Fotos möglich. Bei Tageslicht ist im direkten Vergleich mit dem teureren Pixel 9 Pro so gut wie kein Unterschied zu sehen. Ob Landschaftsaufnahme oder Porträt, das günstigere Pixel hält gut mit.
In der Nacht schlägt sich das Pro-Modell etwas besser, aber auch das Pixel 9a enttäuscht nicht. Chancenlos ist das günstigere Pixel nur beim Zoom. Dieser fällt gegenüber den Pixel-Pro-Modellen deutlich ab, ist aber dennoch solide und im Alltag zu 90 Prozent ausreichend. Gerade der häufig genutzte 2-fach-Zoom überzeugt auch im Pixel 9a.
Positiv erstaunt bin ich auch von der Videoqualität mit bis zu 4K-Auflösung bei 60 Bildern pro Sekunde. Das Zusammenspiel aus optischer und digitaler Bildstabilisierung sorgt für ein ruhiges Video, selbst wenn man mit dem Smartphone rennt und filmt.
Das Pixel 9a hat nicht die weltbeste Kamera, aber in seiner Preisklasse zählt sie zweifellos zum Besten.
Erfreulicherweise stehen auch im Einsteiger-Pixel Googles KI-gestützte Bild- und Videobearbeitungstools zur Verfügung, die wir bereits im Test zum Pixel 8 Pro umfassend vorgestellt haben (bei anderen Herstellern sind diese KI-Features den teureren Modellen vorbehalten). So kann man etwa störende Geräusche aus Videos entfernen, unscharfe Bilder korrigieren, Menschen und Objekte aus Fotos löschen oder per Texteingabe Fotos gänzlich neu gestalten.
Das Pixel 9a kommt mit Android 15 und Googles Update-Versprechen bis April 2032. Das heisst, wer ein neues Pixel erwirbt, erhält sieben Jahre Android-, Sicherheits- und Feature-Updates. Das ist mehr als bei anderen Geräten in dieser Preisklasse.
Das Pixel 9a bietet eine Reihe von Software-Features, die von anderen Pixel-Phones oder teils auch Android 15 bekannt sind. Dazu zählen:
Ein weiterer Vorteil von Pixel-Geräten ist die schnelle Verfügbarkeit der Updates. Zum weit überdurchschnittlichen Software-Support zählen auch Googles KI-Anwendungen Gemini (Live), Circle to Search, Pixel Studio oder der Google Rekorder. Andere Android-Hersteller erhalten diese teils nützlichen Funktionen zwar oft ebenfalls, aber die neuste Version gibt es zuerst auf Pixel-Geräten.
Zu den wichtigsten Unterschieden gehören:
Das Pixel 9a mit 128 GB Speicher gibt es seit dem 14. April 2025 ab 499 Franken. Mit 256 GB kostet es 599 Franken. Aktuell offeriert Google bei einer Bestellung im Google Store die Kopfhörer Pixel Buds A-Series gratis dazu.
Das fast gleich grosse Vorjahresmodell Pixel 8a gibt es derzeit im Google Store mit 128 GB für 349 Franken bzw. mit 256 GB für 409 Franken.
Das etwas bessere und ungefähr gleich grosse Pixel 9 mit 128 GB / 256 GB Speicher erhält man bei Google zum Aktionspreis von 599 / 699 Franken.
Das ebenfalls fast gleich grosse Pixel 9 Pro mit 128 GB / 256 GB Speicher findet man derzeit bei Google zum Aktionspreis von 769 / 859 Franken. Für 512 GB zahlt man 969 Franken.
Sämtliche technischen Daten zum Pixel 9a findest du hier.
Googles Pixel 9a bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Es ist eine glänzende Wahl, wenn du ein mittelgrosses Smartphone mit einem sehr guten Display, einem ausdauernden Akku und langer Software-Unterstützung suchst. Es ist auch eine gute Wahl, wenn du Wert auf Fotografie und KI-Funktionen legst.
Es ist keine gute Wahl, wenn du ein besonders kleines oder grosses Smartphone suchst, das den Akku extrem schnell laden kann. Es ist auch nicht ideal, wenn dir beim Fotografieren Selfies und Zoom am wichtigsten sind und du grössten Wert auf den allerschnellsten Prozessor für sehr aufwändige Mobile-Games legst.
Eigentlich würde ich dem Pixel 9a eine Kaufempfehlung aussprechen. Doch seine grössten Rivalen kommen ausgerechnet aus dem eigenen Lager. Das bessere Pixel 9 kostet nur 100 Franken mehr und das fast gleich gute Pixel 8a ist derzeit 150 Franken günstiger.
Als valable Alternative ins Spiel bringt sich auch das etwas kleinere Pixel 8, das inzwischen bei einzelnen Händlern für weniger als 500 Franken gelistet ist.
Anderweitige Optionen sind u. a. Samsungs Galaxy A56, Apples iPhone 16e, das britische Nothing Phone (3a) und das auf Ökologie und Reparierbarkeit ausgelegte Fairphone 5 aus den Niederlanden.