«Regency Solitaire» sieht auf den ersten Blick für viele, mich eingeschlossen, überhaupt nicht ansprechend aus – beinahe abstossend. Das kitschige viktorianische Szenario mit arrangierten Hochzeiten und Ballkleidern ist gar nicht «My Cup of Tea», wie der Engländer sagen würde – gar nicht mein Fall.
Aber der Eindruck trügt. Die Story – ja, «Regency Solitaire» hat tatsächlich eine Geschichte – ist so klischeehaft, dass es schon wieder amüsant ist. Die Hauptfigur Bella soll wegen den kriselnden familiären Geldverhältnissen eine arrangierte Hochzeit mit dem unausstehlichen Mr. Bleakley eingehen. Dabei wäre Bella viel lieber mit dem charmanten Mr. Worthington zusammen. Der Name spricht Bände.
Und hier beginnt das eigentliche Spiel. Um der erzwungenen Heirat zu entgehen und ihren Traumprinzen zu bekommen, spielt Bella Solitaire. Logisch oder? Die Regeln sind einfach. Man muss versuchen, möglichst viele Karten abzuräumen. Die abgelegten Karten müssen höher oder tiefer sein als die auf dem Stapel. Die Farbe spielt dabei keine Rolle. Legt man mehrere Karten nacheinander ab, startet man Combos, die Bonuspunkte geben. Hat man eine Karte übersehen, darf man einmalig einen Zug rückgängig machen.
Jeder Level hat ein Ziel, wie beispielsweise ein bestimmtes Objekt zu finden, das hinter einer Karte versteckt ist oder verschlossene Kartenstapel entsperren. Die gewonnenen Punkte kann man in Gegenstände investieren, die das Spiel erleichtern. Beispielsweise ein paar weisse Handschuhe, die mehrmaliges Rückgängigmachen erlauben oder ein Porträt, das Einblick in verdeckte Karten gewährt.
«Regency Solitaire» erfindet das Spielprinzip des Windows-Klassikers nicht neu. Das PC-Spiel implementiert aber zahlreiche abwechslungsreiche Spielmechanismen, die einen unaufhaltsamen Drang nach mehr Runden auslösen. Kauft es euch daher lieber erst Zuhause, oder eure Produktivität wird eine Talfahrt einlegen. Einziger Wermutstropfen: Es gibt das Spiel nicht für Tablets. Ist vielleicht auch besser so ...
«Regency Solitaire» ist für den PC und Mac erhältlich und kostet rund 8 Franken direkt beim Hersteller.