Die SBB setzt an Bahnhöfen mit kostenlosem WLAN auf einen Jugendschutzfilter. Blockiert werden sollten pornografische Inhalte. Der Filter blockiert jedoch auch einzelne andere Seiten wie den Blog clickomania.ch von Blogger und «Tages-Anzeiger»-Journalist Matthias Schüssler. Unklar ist, wie viel Nacktheit erlaubt ist: Während die Seite-1-Girls der Zeitung «Blick» angezeigt werden, sind die Inhalte von Playboy gesperrt. Dies zeigt ein Test von Radio Zürisee. Die SBB will auf Anfrage zu den Filtereinstellungen keine Auskunft geben. Eine Sprecherin erklärt einzig, das WLAN sei eine freiwillige Dienstleistung.
«Die eigentliche Frechheit ist, dass in der URL Malware (Schadsoftware) steht – das grenzt meiner Meinung nach an Rufschädigung», schreibt «Tages-Anzeiger»-Journalist Schüssler. Wer seinen Blog im SBB-WLAN öffnen will, erhält den falschen Eindruck, die Website sei mit Schadsoftware verseucht.
Auch die Postauto AG setzt auf einen Filter. Gesperrt sind Seiten mit pornografischen, gewaltverherrlichenden und rassistischen Inhalten. Fälschlicherweise gesperrte Seiten würden jedoch geprüft und freigeschaltet, heisst es auf Anfrage. Die Swisscom blockiert nur Seiten, die von der Schweizerischen Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (KOBIK) gesperrt werden. Wie die Swisscom erklärt, arbeite man aber an einem Filter für Hotels und Restaurants, der individuelle Sperrmassnahmen ermögliche.