Das Bahnunternehmen BLS hat am Mittwoch die Ticket-App «lezzgo» lanciert. Mit der App, die für Android-Smartphones und für das iPhone verfügbar ist, können Fahrgäste schweizweit und über Tarifverbundsgrenzen hinweg reisen.
So einfach funktioniert's:
Mit «lezzgo» werde die Reise zum bestmöglichen Tagespreis verrechnet, versprechen die BLS in der Medienmitteilung.
Ausgeschlossen sind:
Im FAQ steht, dass auf dem Smartphone die Ortungsdienste immer aktiviert sein müssen während des Reisens. Und wie bei anderen Ticket-Apps sind die User selber dafür verantwortlich, dass der Akku hält, um bei Kontrollen das digitale Billett in der App vorzuweisen. Unter Umständen wollten die Kontrolleure auch die Gültigkeit des Billetts elektronisch überprüfen, dazu müsse der maschinenlesbare Code des Billetts eingescannt werden.
Die BLS versichern, dass die Kundendaten gemäss den Schweizerischen Datenschutzbestimmungen sicher gespeichert und nicht an Dritte weitergegeben würden.
Mit der Handy-App will die BLS nach eigenen Angaben nicht andere Vertriebskanäle wie Billettautomaten oder bediente Schalter ersetzen. Auch die Datenschutzbestimmungen würden eingehalten, versichert das Bahnunternehmen.
Die Möglichkeit der automatischen Reiseerfassung auf nationaler Ebene entspricht laut BLS einem Kundenbedürfnis. Anfang Februar integriert die BLS die «lezzgo»-Funktion auch in die App BLS Mobil.
Schweizweit wird seit einiger Zeit an diversen Ticket-Apps herumgetüftelt. Neben «lezzgo» ist «Fairtiq» ein weiterer grösserer Player am Markt.
Was die SBB in Sachen Ticket-App machen, ist derzeit noch offen. Ein Systementscheid sei noch nicht gefallen, wie SBB-Sprecher Christian Ginsig am Mittwoch auf Anfrage sagte. Das Unternehmen wolle sowohl an «Fairtiq» wie an «lezzgo» zu Testzwecken partizipieren.
Im ersten Quartal 2018 wollen die SBB Fairtiq in ihre Mobile Preview App aufnehmen. Dort können Kunden neue Features testen und ihre Erfahrungen zurückmelden.
Bevor die BLS «lezzgo» lancierte, fand vergangenes Jahr unter dem Namen «lezzgoplus» ein Versuch statt, an dem auch SBB und Postauto beteiligt waren. Dabei ging es vor allem darum, das Regelwerk hinter den Applikationen über die Verbundsgrenzen hinaus zu testen, etwa bei Preisberechnungen.
(dsc/sda)