Herr und Frau Schweizer ärgern sich bei ihrem Handygebrauch über die (zu) langen Kündigungsfristen und die Preise fürs Roaming. Junge Kunden sind dabei unzufriedener als ältere, wie aus einer am Mittwoch publizierten Umfrage von Moneyland hervorgeht. Das Vergleichsportal hat dazu vom Marktforschungsinstitut Ipsos eine repräsentative Umfrage bei 1'500 Konsumenten durchführen lassen.
Insgesamt erreichen die Abos von M-Budget und Wingo (Swisscom-Tochter) die höchste Kundenzufriedenheit. Am wenigsten zufrieden sind Kunden mit Salt und Yallo. Ganz allgemein sind die Unterschiede aber eher gering und selbst Schlusslicht Yallo (Sunrise-Tochter) erreicht mit 7,2 von 10 möglichen Punkten ein zufriedenstellendes Ergebnis.
Swisscom erreicht eine Durchschnittsbewertung von 7,3 von 10 Punkten. Das sei gegenüber dem Vorjahr eine schlechtere Bewertung. Ausgerechnet die grossen Rivalen, Sunrise (7,6) und UPC (7,6), haben nun eine höhere Kundenzufriedenheit. Swisscom glänzt zwar bei der Gesprächsqualität und Netzabdeckung, verliert aber viele Punkte in den Kategorien Preis-Leistung und Aktionen. «Das erstaunt nicht, da Swisscom viel seltener Aktionen hat und zudem an Knebelverträgen mit 12 oder 24 Monaten Mindestlaufzeit festhält», sagt Telekomexperte Ralf Beyeler von Moneyland.
Der Marktführer kann sich damit trösten, dass seine günstigeren Angebote M-Budget und Wingo im Ranking obenaus schwingen.
Die drittgrösste Schweizer Mobilfunk-Anbieterin Salt landete punkto Kundenzufriedenheit derweil hinter der grossen Konkurrenz von Sunrise und Swisscom. Allerdings war der Abstand zu Swisscom nur noch minimal und statistisch kaum signifikant. Anders gesagt: Swisscom (7,3), Salt (7,2) und Yallo (7,2) liegen laut Umfrage bei der Kundenzufriedenheit (durchschnittliche Bewertung über alle abgefragten Aspekte) fast gleichauf.
Obwohl die Kunden mit ihren Abos mehrheitlich zufrieden sind, gibt es mehrere Aspekte, die weiter für Ärger sorgen: Roaming und Kündigungsfristen seien ein «Dauerärger» bei den Konsumenten, wird Beyeler in der Mitteilung zitiert.
Gemäss den Resultaten empfinden die Schweizer das Roaming trotz Preissenkungen in den letzten Jahren immer noch als zu teuer. Im Gegensatz zur Eidgenossenschaft hat die Europäische Union die Gebühren für das Telefonieren im Ausland innerhalb ihrer Grenzen abgeschafft.
Daneben sind die Kunden auch mit der Preis-Leistung und der Erreichbarkeit der Mitarbeiter nur mässig zufrieden, wie es weiter hiess. Besser sieht es hingegen mit bei der Gesprächsqualität, der Netzabdeckung oder den Abrechnungen für das mobile Internet aus. Hier gibt es kaum Anlass für Kritik.
Auffällig war in der Umfrage ausserdem: Die Zufriedenheit steigt mit zunehmendem Alter der Kunden an. Die Altersgruppe zwischen 18 und 25 Jahren vergab eine deutlich tiefere Zufriedenheitsnote als etwa die 50- bis 74-Jährigen.
(oli/sda/awp)