Auf diesen Tag haben Schweizer Film- und Serienjunkies seit Jahren gewartet. Der Marktführer für das Streamen von Filmen und Serien im Internet macht den Sprung von den USA in die Schweiz. Das Prinzip ist einfach: Bei Netflix löst man ein Monats-Abo und kann dafür unbegrenzt Serien und Filme schauen. Weltweit zählt der Streaming-Dienst bereits über 50 Millionen Nutzer.
Der Kunde erhält eine Flatrate, die wesentlich attraktiver ist als die überteuerten Video-on-Demand-Angebote, mit denen uns Swisscom, UPC Cablecom, Apple und Microsoft seit Jahren das Geld aus den Taschen ziehen. Umso grösser sind die Erwartungen an Netflix. Mit welchem Angebot der Streaming-Pionier den Schweizer TV-Markt aufmischen will, erfahren Sie hier.
In der Schweiz hat Netflix teils andere Filme und Serien im Programm als in den USA. Das Sortiment ist deutlich kleiner. Was generell fehlt, sind aktuelle Kinofilme. Aus lizenzrechtlichen Gründen sind diese nur mit Verspätung zu sehen.
Zu den Highlights zum Start zählen Serien wie «Breaking Bad», «Sherlock», «The Walking Dead» oder die auf den gleichnamigen Filmen basierenden Serien «Fargo», «From Dusk Till Dawn» und die animierte Comedy «Bojack Horseman». Ebenfalls im Angebot sind die Eigenproduktionen «House of Cards» und «Orange Is the New Black».
Pikant: Netflix hat die Erstausstrahlungsrechte für seine selbst produzierte Erfolgsserie «House of Cards» im deutschsprachigen Raum an den Bezahlsender Sky abgetreten. Dieser ist bei uns nur über Teleclub empfangbar. Gegenüber watson bestätigt Sky: «Die Serie ‹House of Cards› ist in der Schweiz zuerst über Teleclub zu sehen.» Netflix-Nutzer, die Anfang 2015 die neuste Staffel schauen möchten, gucken daher zunächst in die Röhre.
Im Vergleich zur USA ist die quantitative Auswahl zum Start enttäuschend. Dazu muss man wissen, dass Netflix in über 40 Ländern aktiv ist und nur in den USA eine umfassende Programmbibliothek offeriert. Obwohl die Auswahl bei uns geringer ist, überzeugt Netflix mit hochwertigen Filmen und Serien.
Netflix produziert zudem eigene mehrfach ausgezeichnete Serien: Die bekanntesten sind die Polit-Drama-Serie «House of Cards» und die Frauengefängnis-Serie «Orange Is the New Black». Diese werden auf anderen Streaming-Diensten wohl nie zu sehen sein.
Drei Abo-Optionen bietet Netflix derzeit an. Die günstigste liegt bei 11.90 Franken im Monat. Bei diesem Budget-Abo können unbegrenzt Filme und Serien auf nur einem Gerät in Standardauflösung geschaut werden. Für 12.90 Franken kann man gleichzeitig auf zwei Geräten Netflix in HD schauen. Wer Netflix auf bis zu vier Geräten nutzen will, bezahlt 17.90 Franken.
Zum Vergleich: Bei den Video-on-Demand-Angeboten von Swisscom, UPC Cablecom, Microsoft oder Apple kostet ein einziger Mietfilm fast gleich viel, wie die Flatrate bei Netflix.
Viele Filme und Serien können auf Wunsch auch in der Originalversion und mit Untertiteln in Deutsch oder der Originalsprache geschaut werden. Einige Serien sind auch in weiteren Sprachen synchronisiert.
Netflix ist auf einer Vielzahl von Geräten verfügbar: von Smart-TVs von Samsung, LG, Sony etc. über Computer bis hin zu Android-, iOS- und Windows-Phone-Geräten. Auch für die Spielkonsolen Wii, Wii U, Xbox 360, Xbox One, Playstation 3 und Playstation 4 gibt es Apps. Apple TV und Google Chromecast werden ebenfalls unterstützt. Damit setzt sich der Dienst in Sachen Verfügbarkeit an die Spitze.
Auf welchen Geräten kann man Netflix empfangen? pic.twitter.com/aFYBcPymIm
— NetflixDE (@NetflixDE) September 9, 2014
Als Netflix-Nutzer kann man pro Konto fünf Profile anlegen. Das ist hilfreich, wenn man den Dienst gemeinsam mit Familienmitgliedern oder Freunden nutzt. Die Netflix-Benutzeroberfläche ist stark personalisiert, das heisst: Jeder Nutzer hat eine individuelle Startseite, je nach Nutzungsverhalten.
Netflix-Kunde zu werden, ist unkompliziert. Nach Eingabe der E-Mail-Adresse und eines Passworts auf netflix.ch entscheidet man sich für eine der drei Abo-Varianten.
Bezahlen kann man per Kreditkarte, Lastschrift und PayPal.
Wie die meisten Konkurrenten bietet Netflix eine kostenlose Testphase von einem Monat an.
Um Filme und Serien in HD-Qualität zu streamen, werden 5 Mbit/s benötigt. Netflix wird künftig wohl immer mehr Serien in Ultra-HD streamen. Um Filme in dieser Qualität zu schauen, brauchen Sie rund 25 Mbit/s. Ist Ihr WLAN langsamer, können Sie trotzdem Netflix schauen, die Bildqualität wird in diesem Fall automatisch reduziert.
Nein. Netflix ist ein reiner Streaming-Anbieter. Inhalte können nicht für die Offline-Nutzung gespeichert werden.
Erstellt man einmal ein Netflix-Konto, kann man sich damit auch in andere Netflix-Versionen einloggen. Ist man beispielsweise in den USA, erhält man Zugriff auf das umfangreichere US-Film- und Serienangebot.
Hierfür gibt es technische Tricks wie die Browser-Erweiterungen ZenMate für Chrome und VPN-Dienste, die den Zugriff auf andere Länder-Versionen ermöglichen. Mit unserer Anleitung bringen Sie die US-Version von Netflix auch auf dem Fernseher oder Tablet . zum laufen
Erstellt man ein US-Abo (ab $7.99), kann man das Schweizer Angebot ohne VPN und ohne Aufpreis schauen. Da das Schweizer Angebot bei 11.90 Franken startet, spart man rund 5 Franken pro Monat oder 60 pro Jahr.
Das Abo läuft jeweils einen Monat, währenddessen lässt es sich jederzeit per Klick kündigen.
In der Schweiz bietet UPC Cablecom mit My Prime seit September 2014 einen Streaming-Dienst für 9.95 Franken pro Monat an. Momentan ist die Auswahl noch sehr beschränkt, wie dieser Vergleich mit Netflix zeigt.
Eine grosse Serienauswahl offeriert der US-Anbieter Hulu. Mit Maxdome, Watchever, Sky Snap und Amazon Prime Instant Video gibt es weitere grössere Anbieter in Deutschland, die Sie mit kleinen technischen Tricks auch bei uns nutzen können (siehe Frage 13).
Eigentlich ist es am Starttag zu früh, ein Fazit zu ziehen: Der Dienst muss sich erst im Alltag bewähren und es wird sich erst langfristig zeigen, wie sehr das Videoangebot wirklich noch ausgebaut wird. Doch fünf grundsätzliche Dinge sind schon jetzt absehbar.
Es gibt im Wesentlichen drei Gründe, Netflix zu nutzen:
Dem gegenüber stehen vor allem zwei Kritikpunkte: