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Twitter verabschiedet sich vom Verhaltenskodex gegen Desinformation

FILE - European Commissioner for Internal Market Thierry Breton speaks during a signature ceremony regarding the Chips Act at EU headquarters in Brussels, on Feb. 8, 2022. Breton warned Elon Musk on W ...
EU-Kommissar Thierry Breton: Twitter verlässt Verhaltenskodex gegen Desinformation.Bild: keystone

Twitter macht Kehrtwende und verabschiedet sich vom Verhaltenskodex gegen Desinformation

30.05.2023, 14:4330.05.2023, 16:58
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Der Kurznachrichtendienst Twitter tritt laut Angaben der EU-Kommission aus einem EU-Abkommen gegen die Verbreitung von Desinformation im Internet aus.

«Aber die Verpflichtungen bleiben. Man kann weglaufen, aber man kann sich nicht verstecken», schrieb EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton auf Twitter.

Über die freiwilligen Verpflichtungen hinaus werde der Kampf gegen Desinformation ab dem 25. August eine gesetzliche Verpflichtung im Rahmen des sogenannten EU-Gesetzes über digitale Dienste (Digital Services Act, DSA) sein. «Unsere Teams werden auf die Durchsetzung vorbereitet sein», schrieb Breton.

Im Februar hatte die EU-Kommission Berichte darüber veröffentlicht wie Online-Plattformen, unter anderem auch Google, Meta, Microsoft und TikTok, die Regeln des freiwilligen EU-Verhaltenskodexes umsetzen. Der Bericht von Twitter sei hinter den anderen zurückgeblieben, stellte die Brüsseler Behörde damals fest. Die Plattformen zeigten in ihren Berichten unter anderem, wie viele Fake-Accounts erstellt und genutzt wurden oder wie sich Faktenchecks auf die Verbreitung von Desinformationen auswirkten.

Das Gesetz über Digitale Dienste soll darüber hinaus unter anderem sicherstellen, dass Plattformen illegale Inhalte auf ihren Seiten schneller entfernen. Die Vorgaben gelten ab Mitte Februar 2024 in der gesamten EU - für besonders grosse Plattformen schon früher.

Breton hatte Ende November gesagt, Twitter müsse seine Anstrengungen zur Einhaltung von EU-Recht verstärken. Das soziale Netzwerk müsse transparente Nutzerrichtlinien einführen, Inhalte deutlich stärker moderieren, die Meinungsfreiheit schützen und entschlossen gegen Desinformation vorgehen.

Twitter-Chef Elon Musk hatte stets betont, die aus seiner Sicht zu starken Einschränkungen der Meinungsfreiheit auf der Plattform zu beseitigen. Vor gut zwei Wochen hatte der Tech-Milliardär angekündigt, den Chefposten bei Twitter nach einem chaotischen halben Jahr in die Hand der Werbe-Expertin Linda Yaccarino zu legen. (sda/dpa)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Magnum
30.05.2023 17:55registriert Februar 2015
Der selbsternannte "Free Speech Absolutist" ist ein unerzogenes Kind, das gerne "Gaggi" ruft und sich dann an den irritierten Reaktionen etwas zvilisierterer Menschen ergötzt.

Libertäre haben von echter Freiheit keine Ahnung, sondern nur ein sehr simples Konzept, das für sie selbst absolute Freiheit ohne jede Grenze und ohne Rücksicht auf andere vorsieht. Dass dieses Konzept in einer Gesellschaft nicht funktionieren kann, sollte allen klar sein.

Es gibt keine Freiheit ohne Verantwortung, und auch Twitter wird von der EU an gewisse Pflichten erinnert oder zur Kasse gebeten werden.
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NoNo JaJa
30.05.2023 15:16registriert Januar 2021
Tja
Das ist Marktmacht und Faulheit
Weiss noch jemand was mastodon ist? 😀
Mit so vielen AI Anwendungen spielt die desinformation au Twitter keine Rolle mehr.
Einzig gute Schulung bringt etwas. Aber da werden andere Schwerpunkte gesetzt 😉
tschüss leichtgläubige
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