Was bei der neuen SBB-App (unbedingt) noch verbessert werden soll
Die SBB-App wird neugestaltet, doch bevor das Redesign im Herbst eingeführt wird, soll es sich mit der SBB-Preview-App bewähren, wie watson kürzlich berichtet hat.
Zu dem entsprechenden Artikel gab es zahlreiche Kommentare. Dabei wiesen einige Nutzerinnen und Nutzer auf Punkte hin, die es aus ihrer Sicht noch zu verbessern gäbe.
watson hat diese Kritik aufgenommen und bei den Verantwortlichen der SBB, allen voran beim Leiter von SBB Mobile, Sayanthan Jeyakumar, nachgehakt. Zudem nimmt auch die Herausgeberin des SwissPass zu Fragen Stellung.
Bietet die neue SBB-App «Barrierefreiheit»?
Der Leiter von SBB Mobile, Sayanthan Jeyakumar, erklärt, dass diesen Sommer für die Preview-App «ein ganzheitliches Audit» der auf Barrierefreiheit spezialisierten Stiftung Access for All vorgesehen sei. Dadurch könne man «allfällige Barrieren vor dem Launch auf SBB Mobile beheben».
SBB-Sprecherin Jeannine Egi:
Weiter weist die SBB-Sprecherin auf die SBB-Inclusive-App hin. Diese bringe «optische und digitale Kundeninformationen der Bahnhöfe und Fernverkehrszüge» direkt aufs Handy. Blinden und seheingeschränkten Personen werde so ein selbständigeres und sichereres Reisen ermöglicht.
- SBB Inclusive gibt's hier für iPhone-User
- und hier für Android-User (Google Play Store).
Kann man die neuen Animationen deaktivieren?
Auch wenn die Illustrationen in der App mehrheitlich positive Reaktionen auslösten, gab es eine lautstarke Minderheit, die «solches Zeugs» für absolut überflüssig hält.
Frage an die SBB: Könnte man das Anzeigen der animierten Bilder in der App nicht einfach optional machen?
Dies sei aktuell nicht vorgesehen, sagt der SBB-Mobile-Chef, und er erklärt: «Wir haben in der bisherigen Version von SBB Mobile die Erfahrung gemacht, dass benutzerspezifische Einstellungen kaum genutzt werden.»
Auslandsreisen über die SBB-App buchen?
Eine häufiger geäusserte Kritik an der bisherigen SBB-Mobile-App betrifft den Ticketkauf für internationale Zugreisen.
Darauf angesprochen sagt der SBB-Mobile-Chef, mit dem Redesign lege man «die technische und strukturelle Basis, um neue Funktionen und Anforderungen in der App zu integrieren». Dazu gehörten auch Reisen ins Ausland.
Wann kann man Junior-Karten in der SBB-App hinterlegen?
«Die Arbeiten dazu laufen», teilen die SBB mit und verweisen für Details auf die zuständige Alliance SwissPass. Dort erfährt watson, dass es «voraussichtlich bis Ende 2022» möglich sein soll, Kinder und Jugendliche (bis 16) auf dem SwissPass der (erwachsenen) Begleitperson einzutragen. Das Wechseln zwischen verschiedenen SwissPass-Accounts durch Swipen (Wischen auf dem Touch-Screen), wie es Anfang Jahr noch vorgesehen war, wurde von den Verantwortlichen verworfen.
Anzumerken ist, dass die Entwickler der SBB-App die SwissPass-Funktionalität nicht auf eigene Faust ändern können. Sie nutzen vielmehr ein sogenanntes Software Development Kit (SDK), das ist eine Sammlung von Programm-Bibliotheken – zur Verfügung gestellt von Alliance SwissPass.
SwissPässe von Familienmitgliedern zusammenlegen?
Hierzu ist laut Alliance SwissPass nichts geplant.
Beim Billettkauf Zonen-Abos anrechnen?
Praktisch wäre es natürlich auch, wenn die App beim Ticketkauf automatisch die bereits vorhandenen Zonen-Abonnements der reisenden Person berücksichtigte.
Das sei heute schon möglich, erklärt der SBB-Mobile-Chef und fügt einen Screenshot an. Die Kundin im folgenden Beispiel habe ein Libero-Abo auf dem SwissPass und das Anschlussbillett berechne die benötigten Zonen.
Die heutige Lösung sei noch nicht bei 100 Prozent der Fälle und Abos sauber gelöst, räumen die SBB ein. «Das heisst, das Anschlussbillett ist nicht vorgewählt in der Abfrage und man muss es selbst auswählen. Diese Punkte sind uns bekannt und wir arbeiten daran, dies zu verbessern.»
Tipp: EasyRide könne das schon, berücksichtige alle mit dem SwissPass registrierten Abos und berechne am Schluss der Reise den korrekten Tarif, inklusive Anschlusszonen.
Benutzernamen mit Umlauten zulassen
Das Problem sind E-Mail-Adressen, die eine Internet-Adresse (Domain) mit einem Ä, Ö oder Ü im Namen haben, wie zum Beispiel daniel.schurter@öv-reiseglück.ch. Wer eine solche Mailadresse nutzt, kann sich nicht registrieren.
Alliance SwissPass bestätigt, dass diese Einschränkung bekannt sei. Laut Sprecher Thomas Ammann hat die Beseitigung keine Priorität, da es dazu bislang wenig Rückmeldungen von Kundinnen und Kunden gegeben habe.
EasyRide für Hunde und Velos
Bisher gilt:
Nun verraten die SBB:
Die Velomitnahme mit EasyRide ist noch etwas komplexer, da z.B. aufgrund von Reservationspflicht auf gewissen Zügen, Ausnahmeregelungen etc. die ‹Einfachheit› der EasyRide-Nutzung wieder eingeschränkt werden könnte.»

