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Wirtschaft

Leapmotor-Deal: Stellantis investiert in E-Auto-Hersteller aus China

Stellantis-Chef Carlos Tavares (links) und Leapmotor-Gründer und -Chef Jiangming Zhu geben Kooperation bekannt. (26. Oktober 2023)
Strahlende Autokonzernbosse: Stellantis-Chef Carlos Tavares (links) und der Leapmotor-Gründer und -Chef Jiangming Zhu haben einen Deal vereinbart.Bild: Leapmotor

Darum steckt der Opel-Konzern Stellantis Milliarden in einen chinesischen E-Autohersteller

26.10.2023, 09:4426.10.2023, 10:26
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Der europäische Autokonzern Stellantis will sich mit einem Milliardeninvestment Zugang zum wichtigen chinesischen Elektroautomarkt sichern. Für rund 1,5 Milliarden Euro erwirbt die Opel-Mutter rund 20 Prozent des chinesischen Elektroautoanbieters Leapmotor.

Dies teilten die Unternehmen in der Nacht zum Donnerstag in Amsterdam und Hongkong mit. Zusammen wollen die Firmen zudem ein Gemeinschaftsunternehmen für die Produktion und den Vertrieb von Autos ausserhalb Chinas gründen – dieses soll zu 51 Prozent Stellantis gehören.

Worum geht es?

Ziel der Kooperation ist ein Absatzschub für Leapmotor auf dem hart umkämpften chinesischen Elektroautomarkt, aber auch ausserhalb der Volksrepublik. Zuerst ist ein Start in Europa vorgesehen. Das Elektroautoangebot von Leapmotor ergänze die Produktpalette von Stellantis, hiess es. Über einen Einstieg von Stellantis bei Leapmotor war bereits seit einigen Monaten spekuliert worden.

Der Elektro-Kleinwagen Leapmotor T03 mit 280 Kilometern Reichweite ist in Frankreich ab 22'000 Euro erhältlich:

Stellantis-Boss Carlos Tavares hatte vergangenes Jahr den Plan für ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Anbieter GAC zur Jeep-Produktion abgeblasen, weil er mit dem Fortschritt der Pläne unzufrieden war.

Auch sonst spielt der weltgrösste Automarkt bei dem Vielmarkenkonzern (unter anderem Peugeot, Fiat, Chrysler, Jeep) nur eine untergeordnete Rolle. Einschliesslich nicht konsolidierter Joint Ventures lieferte Stellantis in der Region Asien-Pazifik samt China und Indien im ersten Halbjahr 2023 gerade einmal rund 90'000 Autos aus. Zum Vergleich: Rivale Volkswagen kam allein in China auf 1,45 Millionen ausgelieferte Fahrzeuge.

(sda/awp/dpa)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bruno Meier (1)
26.10.2023 10:16registriert Juni 2018
Ich würde im Titel "Opel" entfernen und durch den Konzernnamen oder PSA ersetzen. Denn Opel hat in diesem Konzern rein gar nichts zu bestimmen, ist nur noch ein Anhängsel, welches irgendwann als Marke verschwinden wird. PSA kann dank Opel noch ein paar Autos mehr verkaufen und so seine Werke besser auslasten. Dass Opel die Diesel-Motoren von PSA verbaut ist ja i.O., aber dass sie die eigenen Benziner nicht mehr verbauen, respektive PSA die "besseren" Opel-Benziner nicht übernommen hat, war ein Fehler aus technischer Sicht. Aber PSA wird in erster Linie die Werke in Frankreich halten wollen.
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Tomtschi
26.10.2023 10:36registriert März 2019
Der Leapmotor T03 kostet in Singapur 9000 und in Frankreich 22000? Da macht es Sinn dass sich Stellantis einkauft, um die Preise hochzuhalten. Die Strategie wird aber langfristig nicht funktionieren. Der Ora Funky Cat (durch Emil Frey nach Europa importiert) kostet 16000 Euro in China und hier wunderbare 39000.

Wenn die Chinesen genügend Kapazitäten aufgebaut haben werden sie den europäischen Markt überrollen, denn schlecht sind deren ihre Kisten nicht.
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Typu
26.10.2023 10:33registriert Oktober 2015
Bin mal gespannt welche Automarken und Konzerne es noch in 10 Jahren gibt. Da wird man sich die Augen reiben. Kodak lässt grüssen.
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