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Mega-Börsengang: Chipentwickler Arm soll über 60 Milliarden wert

Auf Basis der von Arm entworfenen Chip-Architekturen entwickeln unter anderem Apple und Samsung die Prozessoren für ihre Smartphones.
Auf Basis der von Arm entworfenen Chip-Architekturen entwickeln unter anderem Apple und Samsung die Prozessoren für ihre Smartphones.Bild: Shutterstock

Grösster Börsengang des Jahres – Chipentwickler Arm soll über 60 Milliarden wert sein

Chipentwickler Arm beantragt seinen Börsengang in New York: Die Technik des britischen Chipdesigners steckt in praktisch allen Smartphones oder Tablets. Es dürfte in den USA das grösste Debüt des Börsenjahres werden.
22.08.2023, 12:5622.08.2023, 13:17
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Der Chipdesigner Arm, dessen Technologie in praktisch allen Smartphones steckt, hat seinen Börsengang offiziell gemacht. Das zum japanischen Technologiekonzern Softbank gehörende Unternehmen veröffentlichte am Montag seinen Börsenprospekt.

Zum Volumen und Preis der Arm-Aktienplatzierung an der Technologiebörse Nasdaq gab es in dem Dokument zunächst keine Angaben. Es wird aber erwartet, dass es der grösste Börsengang des Jahres in den USA wird.

Aus dem Börsenprospekt geht unter anderem hervor, dass das Arm-Geschäft stabile Gewinne abwirft. Im Ende März abgeschlossenen vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Arm 524 Millionen Dollar Gewinn bei rund 2.68 Milliarden Dollar Umsatz. Im Geschäftsjahr davor waren es 549 Millionen Dollar Gewinn bei Erlösen von rund 2.7 Milliarden Dollar gewesen.

Chip-Architektur für Apple und Samsung

Auf Basis der von Arm entworfenen Chip-Architekturen entwickeln unter anderem Apple und Samsung die Prozessoren für ihre Smartphones. Auch der Halbleiterkonzern Qualcomm, mit dessen Chips viele Android-Geräte laufen, greift darauf zurück. Die Firmen zahlen an Arm Abgaben für die Verwendung der Chip-Architekturen.

Die Arm-Designs setzten sich in Smartphones und Tablet-Computern gegen Chipsysteme von Intel durch - unter anderem weil sie weniger Strom brauchen. Inzwischen werden Chips auf Basis von Arm-Architekturen auch in Rechenzentren eingesetzt, und Apple nutzt sie in seinen Mac-Computern.

China-Geschäft wichtig

Bei den Risiko-Faktoren widmete Arm in dem Börsenprospekt dem Geschäft in China viel Platz. Aus dem weltgrössten Smartphone-Markt kam im vergangenen Jahr ein Viertel der Arm-Erlöse. Die Lizenzen für Arms Chipdesigns werden dort von der Firma Arm China verkauft, an der chinesische Investoren die Mehrheit von 52 Prozent halten.

Arm gehören lediglich zehn Prozent an der Softbank-Tochter, die den Rest der Anteile kontrolliert. Risiken für das Geschäft sieht Arm sowohl in dieser Struktur als auch durch den Technologie-Wettstreit zwischen Peking und Washington. Einige leistungsstarke Arm-Chips sind bereits von US-Beschränkungen für Exporte nach China betroffen.

2016 für 32 Milliarden Dollar gekauft

Softbank hatte die britische Firma Arm 2016 für 32 Milliarden Dollar gekauft und von der Börse genommen. Ein Verkauf an den Chipkonzern Nvidia scheiterte im vergangenen Jahr an Bedenken von Wettbewerbshütern und Arm-Kunden. Danach wurde der Börsengang beschlossen. Softbank will auch nach der Aktienplatzierung die Mehrheit an Arm behalten.

Nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg erwog Softbank für den Börsengang eine Gesamtbewertung von 60 bis 70 Milliarden Dollar für Arm. Ursprünglich sei ein Erlös von acht bis zehn Milliarden Dollar angestrebt worden - aber die Einnahmen könnten geringer ausfallen, da Softbank einen höheren Anteil behalten wolle, hiess es.

(oli/sda/dpa)

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