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YouTuber Fritz Meinecke muss nach illegalem Autorennen 60'000 Euro zahlen

YouTuber Fritz Meinecke muss nach illegalem Autorennen 60'000 Euro zahlen

Urteil im Prozess gegen einen Internet-Prominenten in Köln: Fritz Meinecke soll sich ein illegales Autorennen geliefert haben. Dafür muss er 60'000 Euro zahlen. Ein weiterer YouTuber wurde ebenfalls verurteilt.
26.05.2022, 11:0005.09.2022, 14:55
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Ein Artikel von
t-online

Das Kölner Amtsgericht hat Youtuber Fritz Meinecke wegen eines illegalen Autorennens zu 60'000 Euro Geldstrafe verurteilt. Das berichtet unter anderem der «Kölner Stadt-Anzeiger». Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert – denn Meinecke stellt den Sachverhalt ganz anders dar.

Fritz Meinecke, deutscher YouTuber.
Fritz Meinecke unterwegs auf zwei Rädern.Screenshot: Instagram

Er habe lediglich versucht, ein neben ihm fahrendes Auto nach einer Ampel zu überholen, sagte der 32-Jährige nach dem Vorfall vor einem Jahr, der am Mittwoch in Köln vor Gericht verhandelt wurde.

Zu sehen war seine Erklärung in einem YouTube-Video, das inzwischen im Original nicht mehr verfügbar ist und von Meinecke am Tattag im Hotel aufgenommen wurde.

Youtuber Fritz Meinecke bestreitet illegales Rennen in Köln

In der für ihn fremden Stadt Köln habe er sich auf einer falschen Spur eingeordnet und diese zügig wechseln wollen, erklärt Meinecke darin. Weil er kurz nach dem Vorfall abbiegen wollte, habe er mit seinem Audi RS3 beschleunigt und sich dann vor einen Tesla auf der anderen Spur setzen wollen. Dass auch der Fahrer des anderen Autos – ebenfalls ein Youtuber – gleichzeitig beschleunigte, sei Zufall gewesen. Auch seien beide nie schneller als 60 Kilometer pro Stunde gefahren. 

Das Gericht folgte Meineckes Argumentation nicht. Nach Angaben des «Stadt-Anzeigers» genügte der Richterin das Polizeivideo, um den Videoproduzenten zu verurteilen. Für ein illegales Autorennen sieht das Strafgesetzbuch bis zu zwei Jahre Haft vor – oder eine Geldstrafe. Mit dieser kam auch Meinecke letztlich davon.

Illegales Autorennen in Köln: Gefilmt und bestraft

Die Strafe ist in Form von 40 Tagessätzen in Höhe von 1'500 Euro zu zahlen – zugrunde gelegt wurde dafür sein Monatseinkommen von rund 45'000 Euro. Womöglich härter trifft Meinecke, dass ihm infolge des Urteils der Führerschein entzogen wurde. Das Gericht erklärte ihn für untauglich, ein Fahrzeug zu führen. Will er den Führerschein wieder haben, muss er erneut die Prüfung und eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung bestehen.

Nach Ansicht der Anklage machte sich Meinecke überdies strafbar, weil er gefilmt hatte, wie er von einem Polizist nach dem Rennen angehalten und angesprochen wurde. Das Video hatte er später im Internet hochgeladen.

Mit Meinecke wurde ein weiterer YouTuber verurteilt: «Niek» steuerte den von Meinecke überholten Tesla. Auch er sei demnach am illegalen Autorennen beteiligt gewesen und muss deshalb seinen Führerschein abgeben sowie eine Geldstrafe zahlen. Der Betrag fiel bei «Niek» mit 3480 Euro jedoch deutlich geringer aus. Hintergrund der unterschiedlichen Höhe sind die Monatseinkommen der beiden Verurteilten.

Der YouTuber Meinecke war unter anderem als Co-Moderator von Wigald Boning in der Fernsehproduktion «Die Geschichtsjäger» bekannt geworden. Heute produziert der Magdeburger vor allem Videos für YouTube, wie etwa die Survival-Serie «7 vs. Wild» im Wald Schwedens.

Quellen

(t-online)

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