In Bulgarien hat ein junger Sozialist bei der Europawahl seinen Parteichef Sergej Stanischew überraschend vom ersten Platz der neu gewählten sozialistischen EU-Parlamentarier verdrängt. Grund dafür war wohl eine zufällige Übereinstimmung der Listen- mit der Parteinummer.
Der 27-jährige Politologe Momtschil Nekow bestätigte am Donnerstag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Focus, dass er seinen Sitz im Europaparlament einnehmen wolle. Bulgarien schickt insgesamt 17 Vertreter ins EU-Parlament, darunter vier Sozialisten.
Listenführer Stanischew, der auch die Partei der Europäischen Sozialdemokraten und Sozialisten (PES) leitet, landete auf dem zweiten Platz. Es ist aber noch unklar, ob auch Stanischew ins EU-Parlament einzieht. Im Wahlkampf hatte er angekündigt, dass er auf ein Mandat als EU-Abgeordneter verzichten wolle.
Nekow dürfte sein Wahlglück seiner Listennummer 15 verdanken, die identisch war mit der Parteinummer der Sozialisten auf den Stimmzetteln. Bulgarien hatte für die Europawahl neue Regeln eingeführt, die für viele offensichtlich zu kompliziert waren.
Im Fall Nekow wiederholten die Wahlberechtigten die Parteinummer 15 automatisch bei der Wahl des bevorzugten Kandidaten. Politologen sprachen von einem "technischen Fehler". Inzwischen würden rote T-Shirts mit Nekows "Glücksnummer 15" zum Verkauf angeboten, berichtete die Zeitung "Trud". (aeg/sda)