EU

Die EU will Zehntausende Flüchtlinge aus Italien und Griechenland umsiedeln und stösst damit auf heftigen Widerstand

Die EU will Zehntausende Flüchtlinge aus Italien und Griechenland umsiedeln und stösst damit auf heftigen Widerstand

27.05.2015, 04:0327.05.2015, 08:14
Mehr «EU»

Trotz heftigen Widerstands will die EU-Kommission Zehntausende Flüchtlinge in Europa umsiedeln. Um Italien und Griechenland zu entlasten, sollen von dort insgesamt 40'000 Menschen auf andere Mitgliedstaaten der Europäischen Union verteilt werden.

Das berichtete die «Süddeutsche Zeitung». Den Vorschlag wolle Brüssel am Mittwoch vorstellen. In dem Entwurf, der der Zeitung vorliege, sei von einer «Notfallmassnahme» die Rede, die angesichts stark steigender Flüchtlingszahlen in Italien und Griechenland nötig sei.

Flüchtlinge, die wie hier in Italien ankommen, sollen nicht dort bleiben.
Flüchtlinge, die wie hier in Italien ankommen, sollen nicht dort bleiben.Bild: Francesco Malavolta/AP/KEYSTONE

Es handele sich vor allem um Menschen aus Syrien und Eritrea, die ihre Heimat verlassen haben und in Europa Zuflucht suchen. Der Umsiedlungsvorschlag ist Teil einer neuen Flüchtlingspolitik der EU-Kommission. Ihre «Einwanderungsagenda» sieht dabei die Einführung eines Quotensystems vor.

Mit Hilfe eines Schlüssels sollen Flüchtlinge und Asylbewerber den Mitgliedsländern zugewiesen werden. Kriterien dafür sind die Bevölkerungszahl, die Wirtschaftsleistung und die Arbeitslosenquote.

Deutschland am stärksten betroffen

Nach dem Willen der Kommission sollen demnach 24'000 Flüchtlinge aus Italien und 16'000 aus Griechenland zunächst für 24 Monate gemäss dem Quotensystem verteilt werden. Deutschland müsste davon mit etwa 18 Prozent anteilig die meisten Flüchtlinge in der Europäischen Union aufnehmen.

An zweiter Stelle stünde Frankreich mit 14 Prozent, gefolgt von Italien mit knapp zwölf Prozent. Zudem sollen 20'000 Menschen, die vornehmlich in Flüchtlingslagern ausserhalb der EU leben, den Mitgliedstaaten zugewiesen werden, berichtete die Zeitung. Gegen die Pläne aus Brüssel gibt es Widerstand in einer Reihe von EU-Staaten. (feb/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2