Der Gründer der rechtsextremen Front National (FN) in Frankreich, Jean-Marie Le Pen, hat die Kritik seiner Tochter an seinen weithin als antisemitisch eingestuften Äusserungen zurückgewiesen. Es sei vielmehr ein «politischer Fehler», sich an das «Einheitsdenken» anpassen zu wollen, sagte Le Pen am Montag dem Radiosender RMC.
In der FN gebe es einige Anführer, die versuchten, sich anderen Parteien anzunähern. «Sie sind es, die die einen politischen Fehler begehen, nicht ich», sagte Le Pen.
Der 85-Jährige hatte sich in einem Video abfällig über prominente Kritiker seiner Partei geäussert, unter ihnen auch der jüdische Sänger Patrick Bruel. «Wissen Sie, da machen wir das nächste Mal eine Ofenladung», sagte Le Pen in dem Interview, das inzwischen von der FN-Website gelöscht wurde.
Dies wurde weithin als Anspielung auf die Vernichtungslager der Nazis verstanden. Mehrere Antirassismusorganisationen kündigten an, Klage gegen Le Pen einzureichen.
Zahlreiche ranghohe FN-Vertreter grenzten sich in der Folge von den Äusserungen des Parteigründers ab. Seine Tochter, FN-Chefin Marine Le Pen, sprach von einem «politischen Fehler» ihres Vaters. Zwar sei sie überzeugt, dass seine Äusserungen «böswillig interpretiert» worden seien, sagte sie dem Nachrichtenportal lefigaro.fr. (jas/sda)